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The Toy Dolls im Crash Freiburg

The Toy Dolls in Freiburg! Doch was konnte man hier erwarten? Klar, die Band ist nun schon seit 40 Jahren unterwegs und eigentlich sollte die Bude voll sein, aber parallel häufen sich zur Zeit Tourabsagen aufgrund von zu wenig Vorverkauf und die Tickets für die Punkrock-Urgesteine waren auch nicht gerade die günstigsten. Ich bin also recht kritisch die Treppen im Crash runtergelaufen und war schockiert.

Die Vorband So What! waren bereits in vollem Gange und ich hatte kaum eine Chance, einen Blick auf die Bühne zu werfen, denn das Crash platzte um 21 Uhr schon aus allen Nähten und es ging eine Weile, bis wir einen Stehplatz mit Sicht hatten. Ich war wirklich schon oft in dieser Location, aber so viele Menschen habe ich in dort noch nie gesehen. Die Herren aus dem Pott spielten übrigens feinsten Streetpunk und erfreuten damit alle Anwesenden. Natürlich war der Altersdurchschnitt an diesem Abend deutlich höher als an den Konzerten, die wir sonst besuchen, es war aber schön zu sehen, dass viele ihre „Kids“ mitgebracht hatten, die auch schon aus der Pubertät raus waren.

Als The Toy Dolls dann auf die Bühne kamen, gab es kein Halten mehr. Becher flogen, Frontmann Olga feuerte direkt die ersten Riffs auf seiner Tele in die Menge und los ging die wilde Fahrt. Ich hatte die Band bis dahin noch nie live gesehen und kannte sie nur aus Live-Videos (wem es ähnlich geht, kann ich das Hellfest-Video aus diesem Jahr empfehlen). Die Energie vor Ort war besonders und brach gefühlt auch nie ab, denn es gab keine wirklichen Pausen zwischen den Songs: Ein Track wurde direkt nach dem nächsten losgeballert und das gesamte Set war eine einzige Party. Einen Song kannten alle, und der durfte an diesem Abend in Freiburg natürlich auch nicht fehlen: „Nellie The Elephant“. Die Setlist von The Toy Dolls wird an diesem Abend wohl die 20er-Marke übertroffen haben und die Band zeigte in kurzen Einlagen, was sie musikalisch drauf haben. Ein Beispiel: Bei „Toccata“, im Original von Johann Sebastian Bach, spielte sich Olga die Finger wund und hinkte auch beim schnellen Tempo nie hinterher. Auch Tom stimmte hier mit ein und wusste auch am 4-Saiter zu überzeugen.

Neben der Musik waren die choreografischen Einlagen, die immer mal wieder für ein paar Sekunden eingebaut wurden, sehr unterhaltsam. Nach Konfetti-Kanonen und einer mehrhälsigen Gitarre (siehe Foto) waren dann wirklich alle Register gezogen und das Thekenpersonal gefragt. Zusammengefasst könnte man sagen, dass die The Toy Dolls Show wie ein Rausch vorbeiging und alle Sinne in Beschlag genommen hatte. Anscheinend ging am Ende sogar noch das Bier im Crash aus, ein weiterer Beweis, wie gut dieser Abend war und dass man auch nach 40 Jahren noch von Punk sprechen kann.

Die Fotos stammen dieses Mal von Marco Zakoschek, vielen Dank!

One reply on “The Toy Dolls im Crash Freiburg

  • Schweizer

    Hab Toy Dolls schon vier mal’s gesehen.
    und sind immer großartig gewesen! und wann auch immer Sie wieder kommen. ich bin dabei.
    und ja, es waren wirklich viele da und das Chrash war schon voller.

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