Sommerkonzerte im Atlantik, das bedeutet: Temperaturen über 30 Grad, eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 400 % und großartige Bands, die irgendwo zwischen Festivals einen Zwischenstopp in Freiburg einlegen. In diesem Fall waren es Ignite, die das erste Mal seit 1996 zu Gast waren.
Los ging es mit den Lokalmatadoren von Yournextboyfriend, die dem früh erschienenen Publikum gleich mal ein paar Punkrocksongs um die Ohren schmetterten. Gerade bei schnelleren Nummern waren die Zuschauer*innen von Beginn an bei der Sache und so erntete die Kapelle in jeder Pause großzügigen Applaus. Die Band war übrigens bis auf Sänger Freddy und Gitarrist Johnny neu zusammengewürfelt. Es ist immer wieder schön, lokale Supports vor großen Acts zu sehen. Leider ist das nicht immer der Fall, denn meist reist das Vorprogramm schon fix mit.
Ignite waren danach auf der Bühne. Für alle, die es nicht mitbekommen haben: Die Kalifornier haben sich während der Pandemie mal kurz neu aufgestellt – neuer Sänger, ein neues Album und gefühlt auch ein neues Energielevel, denn vom ersten Ton an war richtig Feuer unter dem Dach. Frontmann Eli stand in der brütenden Hitze keine Sekunde still und suchte durchweg den Kontakt zum Publikum. Da Ignite steil auf das 30-jährige Bandjubiläum zu gehen, gab es natürlich nicht nur Songs vom neuen selbstbetitelten Longplayer, sondern z. B. auch von „Our Darkest Days und „A Place Called Home“. Die alten Songs funktionieren mit dem neuen Mann am Mikrofon übrigens hervorragend, was bei Zolis Stimme natürlich überhaupt nicht einfach ist. Das merkte man auch deutlich dem Publikum an, denn vom ersten Song weg wurde gepogt, mitgesungen und geschwitzt. Das angesprochene Energielevel fiel mir übrigens dahingehend auf, dass die Band auf der Bühne wieder mehr als Einheit wahrzunehmen ist. Früher hatte ich immer das Gefühl, dass es die Band plus Zoli war, die die Setlist runter preschten. An diesem Sommertag im Atlantik waren es 5 Musiker, die gemeinsam Spaß auf der Bühne hatte.
Wenn du also die Möglichkeit hast, Ignite live sehen, dann solltest du das machen. Das ist weniger eine Empfehlung als eine Aufforderung.
Alle Fotos stammen von Fidel Gómez-Sánchez, vielen Dank!