Der vierte Anlauf hat geklappt! Eigentlich sollten die Rogers bereits im April 2020 im Jazzhaus spielen, über zwei Jahre später war es dann endlich so weit. Mit dabei hatten sie die Band Raum 27 aus Bremen, die das Publikum vorab in Stimmung bringen sollte.
Wir waren um Punkt 20 Uhr – so war es in der Veranstaltung angekündigt – vor Ort und etwas verwirrt, dass schon die markante Stimme von Sänger Tristan aus dem Gewölbekeller schepperte. Raum 27 waren bereits in vollem Gange, sodass wir gerade noch den letzten Song hören konnten, bevor es in die Umbaupause ging. Das ist natürlich sehr schade, wenn der Support vor dem eigentlich angekündigten Beginn loslegen muss, daher können wir hier jetzt auch nicht viel sagen, außer: Checkt den Song „Oft gesagt“ aus, der wurde den Besucher*innen als letztes präsentiert.
Nach dem Umbau ging es dann recht schnell mit den Rogers weiter. Die Lichter gingen aus und während „Bro Hymn“ von Pennywise lief, fand die Band den Weg auf die dunkle Bühne, um direkt mit „Mittelfinger für immer“ anzufangen. Geschätzte 200 Personen fanden an diesem Freitag den Weg ins Jazzhaus und waren gleich in Bewegung. Die Mittelfinger schellten nach oben und vom ersten Wort an waren einige textsichere Fans auszumachen. Kleine Randnotiz: Leider spielten am selben Abend Pabst im Räng Teng Teng, was sicher ein paar mehr Besucher*innen gekostet hat.
Nun gut, die Rogers waren auf jeden Fall sehr euphorisiert und hatten sichtlich Spaß auf der Bühne, die durch ein eigenes Licht Set-up doch außergewöhnlich aussah: Die Musiker waren von hinten mit vielen Strahlern ausgeleuchtet, sodass manchmal nur die Silhouetten zu sehen waren. Das sah cool aus und sorgte noch mal mehr für Stimmung. Zumindest würde ich das so behaupten. Ansonsten haben die Düsseldorfer so ziemlich jeden „Hit“ ausgepackt, den sie in 10 Jahren Bandgeschichte veröffentlicht haben. Neben Polonaise zum Cover „Kreuzberger Nächte“ und der ein oder anderen Wall Of Death, die timing-technisch vonseiten des Publikums ausbaufähig war, gab es auch die große Ankündigung, dass im kommenden Jahr das neue Album folgt. Yes!
Ganze anderthalb Stunden haben die Jungs gespielt und nach Ende des offiziellen Sets noch zwei Zugaben zum Besten gegeben. An der Stelle muss man mal ein Lob aussprechen: Es ist grundsätzlich verständlich, dass tourende Bands nicht jeden Abend so lange spielen können. Stimme und Co. haben bei vielen Terminen nacheinander einfach zu wenig Regenerationszeit. Normalerweise kann man bei dieser Art von Konzerten circa von einer Stunde ausgehen, und am Ende zufrieden sein. Die Rogers haben beim ersten Besuch in Freiburg aber ordentlich Zeit mitgebracht, was mich und viele andere vor Ort gefreut hat. Hut ab für eine super Show und großartige Mucke, wir freuen uns dann auf das neue Material und werden natürlich darüber berichten.
Die Fotos stammen alle von Frieder Lang | Pavement Graphics.