Jetzt musste ich gerade erschreckend feststellen, dass wir noch keine einzige Snaggletooth-Review geschrieben haben, obwohl es die Band schon seit 15 Jahren gibt. Höchste Zeit also, einen Konzertbericht von ihrem Gig am 28.12. im Jazzhaus nachzureichen.
Wie der Name bereits erahnen lässt, handelt es sich bei Snaggletooth um eine Motörhead Coverband. Die Jungs starteten damals bereits vor Lemmys Tod mit ihren obligatorischen Konzerten zwischen den Jahren um den 28. Dezember. Anfangs im Walfisch, später im Atlantik, wo es dann sogar zwei ausverkaufte Abende in Folge gab. Das war dann aber nach 2015 bzw. nach Herrn Kilmisters Ableben, wenn ich das noch richtig auf’m Schirm habe. Dieses Jahr wollte man noch eine Schippe drauflegen, was die Größe der Location anging, und veranstaltete das Konzert im Jazzhaus. Das hatte sich definitiv gelohnt und ich würde behaupten, dass der Laden fast ausverkauft war. Zumindest hatte die zweite Theke geöffnet, was nur bei großem Besucherandrang der Fall ist.
Doch bevor Snaggletooth loslegte, war Bitterness als Support-Act am Start. Das Trio kommt ursprünglich aus Waldshut-Tiengen und spielt klassischen Thrash-Metal. Ich möchte mich jetzt nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich würde behaupten, dass es die Kapelle auch schon seit knapp 25 Jahren gibt. Vielleicht weiß das von euch jemand besser? Die Diskografie, die man sich hier reinziehen kann, ist auf jeden Fall beachtlich gefüllt. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Bitterness zum letzten Mal live gesehen habe, aber die Herren sind nach wie vor mehr als routiniert an ihren Instrumenten zugange, haben das Jazzhaus perfekt an- und aufgeheizt, für großen Bierdurst und die ersten Nackenschmerzen gesorgt.
Nach kurzer Umbaupause ging es dann mit Snaggletooth und dem gleichnamigen Song als Opener weiter. Bei der Band aus Freiburg sei zu erwähnen, dass hier nicht der Fokus drauf liegt, ein optische Kopie der großartigen Motörhead darzustellen und nur die Hits zu spielen, wie das sonst bei solchen Tribute-Bands der Fall ist. Hier wird der Fokus ganz klar auf das Musikalische gelegt und auch Songs gezockt, die das Original nie live angerührt hatten … und: Sänger Lurchi klingt halt einfach fast genau so wie Lemmy und weiß auch ganz genau, wie dieser seinen Bass gespielt hat, Max ist eine absolute Koryphäe an der Gitarre und Mücke prügelt so auf seine Schießbude ein, wie man es sehr selten bei Drummern sieht. Ich habe zwar noch keine andere der vermutlich unzähligen Motörhead Tribute Bands gehört, würde dennoch behaupten, dass dies das große Alleinstellungsmerkmal von Snaggletooth ist. Nach knapp anderthalb Stunden war die Setlist dann leider auch schon wieder zu Ende und als Zugabe gab es, wie immer, „Overkill“ in der extended Version auf die Ohren.
Das war ein weiteres großartiges Snaggletooth Konzert mit anschließender Aftershow-Party im Crash. Danke auch hier nochmal an MBC Tourbooking. Ich freue mich schon auf die 2024er Edition des traditionellen Zwischen-den-Jahren-Snaggletooth-Konzerts und bin gespannt, was die nächstgrößere Location zum Jazzhaus ist, oder sollte ich direkt sagen: Wir sehen uns am 28.12.2024 in der SICK-Arena ;-)!?
Vielen Dank an der Stelle auch an Bernd Schumacher für die Fotos!
Michael Maul
War wie immer sehr geil, danke Jungs.
Durch Euch lebt Lemmy / Motörhead irgendwie weiter. Bin froh das es Euch gibt.
♠️♠️✊️♠️♠️ Grüße Mike