Was macht man in Freiburg an einem Mittwochabend Anfang April? Man geht ins Crash, um sich das Konzert von Phil Campbell And The Bastard Sons reinzuziehen. Mit im Vorprogramm waren der lokale Support Black Heart Prophet und Lucifer Star Machine aus Hamburg.
Aber jetzt noch mal langsam und von vorne: Phil Campbell… ist das nicht… doch genau der! Den meisten dürfte der Herr aus Wales als Gitarrist von Motörhead bekannt sein. Nach deren Auflösung bzw. nach dem Tod Lemmy Kilmisters, wurde der Gitarrengurt allerdings nicht an den Nagel gehängt, sondern eine neue Combo namens Phil Campbell And The Bastard Sons gegründet, die vorab auch schon unter dem Namen Phil Campbell’s All Starr Band aktiv war.
Das Besondere an dieser Kapelle: Neben Phil tragen der andere Gitarrist Todd, Bassist Tyla und Schlagzeuger Dane ebenfalls den Nachnamen Campbell. Das liegt schlussendlich daran, dass es sich bei den drei anderen Campbells um Phil’s Söhne handelt. Wie geil ist das denn bitte!? Die Jungs machen mit Papa Phil zusammen Rock’n’Roll Mucke und tingeln auf Europas Bühnen herum. In der Regel ist ein Herr namens Joel Peters am Mikrofon für den Gesang zuständig, allerdings hatte dieser ein oder zwei Tage zuvor seine Stimme komplett verloren und so musste Todd Campbell kurzerhand seine Gitarre gegen das Mikrofon tauschen. Ich würde ja auch mal behaupten, dass er definitiv nicht das erste mal als Sänger auf einer Bühne stand, da er auf jeden Fall das Rampensau-Gen in sich hatte. Normalerweise haben Phil Campbell And The Bastard Sons eigene Songs am Start, aber durch den spontanen Tausch des Sängers wurde eine Setlist gezockt, die abgesehen von einem Sex Pistols und David Bowie Cover ausschließlich Motörhead Gassenhauer beinhaltete. Das war mir so gar nicht bewusst und ich erfuhr erst nach dem Konzert, dass normalerweise nicht nur Motörhead Covers gespielt werden. Das tat der ganzen Sache aber keinerlei Abbruch. Es war ein grandioses Konzert der Campbell Boys und als Zugabe gab es Bomber, Kill by Death und Overkill, was noch mal ordentlich Hitze in das gut gefüllte Crash brachte.
Ebenfalls grandios waren die Local Heroes von Black Heart Prophet, die um 19:30 Uhr für 30 Minuten den Konzertabend einläuteten. Die Herren um Frontmann Lurchi (das ist wiederum der, der bei der Freiburger Motörhead Coverband Snaggletooth singt und Bass spielt) spielen stabilen Heavy Rock’n’Roll, der nicht besser ins Vorprogramm hätte passen können. Das solltet ihr euch auf jeden Fall mal auf der Streaming-Plattform eures Vertrauens reinziehen, das Publikum war sehr angetan vom Opener.
Zweiter Support Act an dem Abend waren Lucifer Star Machine, die auch der offizielle Toursupport von Phil Campbell And The Bastard Sons waren. Das Quintett aus Hamburg spielt zügigen Rock’n’Roll der mit einem ordentlichen Schuss Punkrock und einer Prise Hard Rock gewürzt ist. Da war ordentlich Feuer auf der Bühne und man merkte den Herren schnell an, dass sie das nicht erst seit gestern machen. In knapp 20 Jahren gab es bereits 12 Veröffentlichungen. Das aktuelle Album Satanic Angel von 2023 solltet ihr euch ebenfalls mal reinziehen, denn da geht die Lutzi ordentlich ab. Einer der Gitarristen hat mich übrigens sehr stark an die 90er-Jahre Wrestling Ikone Scott Hall aka Razor Ramon erinnert, was vermutlich mit der Frisur zusammenhing 😉
Ein fettes Mercy für einen weiteren legendären Abend im Crash geht raus an die MBC-Crew und natürlich an alle Bands, die an dem Abend auf der Bühne standen! Bis zum nächsten Mal…
Michael Maul
Ja das war echt ein super Abend, ich habe PCATBS play Motörhead in Karlsruhe auf dem Knock out Festival gesehen das war nicht halb so gut. Todd am Micro war geil für mich war das Motörhead, danke nochmal für einen tollen, coolen Abend.
Gruß Mike ♠️♠️✊️♠️♠️