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No Fun At All im Café Atlantik in Freiburg

Seit einer gefühlten Ewigkeit war ich mal wieder wegen eines Konzerts im Café Atlantik, und nicht wegen der Spaghetti. Die Hauptspeise kam dieses Mal aus Schweden, wurde mit schnellem Punkrock und jeder Menge Nostalgie serviert und auch am besten Laut genossen: No Fun At All.

Los ging es recht früh mit Stereo Dynamite wozu ich aufgrund meiner Befangenheit, wie gehabt, keine Worte verliere. Während des Sets füllte sich das Atlantik auf jeden Fall zusehends mit Publikum.

Weiter ging es mit Templeton Pek aus Birmingham, die an diesem Abend einen kleinen Konzert-Trip beenden sollten. Seit ganzen sieben Jahren habe ich Tracks des Trios regelmäßig in meiner Playlist, die in einem Rhythmus Alben raushauen wie andere zum Friseur gehen. An besagtem Sonntagabend gab es also einen Mix aus diesen Alben, und natürlich waren auch Songs vom aktuellen Album „Watch the world come undone“ (2018) dabei. Mein absolutes Highlight ist jedes Mal wieder die Nummer „Barriers“, die als letzter Track das Publikum spürbar anheizte, frische und kühle Luft war im Café Atlantik mittlerweile Mangelware.

Nun war es so weit und eine große Liebe aus meiner Jugend spielte in meiner Stammkneipe: No Fun At All. Hätte ich nicht schon sämtliche Flüssigkeit ausgeschwitzt, wäre mit Sicherheit ein kleines Tränchen drin gewesen. Seit 1991 ist die Band unterwegs, hatte sich zwischendrin zwei Mal aufgelöst und ist nun wieder Vollgas unterwegs: Nicht nur musikalisch, sondern auch hinter den Kulissen, denn so manches Bandmitglied hat den regulären Beruf wieder an den Nagel gehängt, um sich voll und ganz der Musik zu widmen.

Live ging in 28 Jahren offensichtlich keine Spielfreude verloren, mit dem ersten Akkord war die Band da, das Publikum in Tanzfreude und auch die Kehlen mussten für das ganze Mitgesinge heftigst befeuchtet werden. Es ging direkt mit ein paar Klassikern von „The Big Knockover“ los, apropos: Es fällt mir bei dem Set und den ganzen Releases unglaublich schwer, nicht von Klassikern zu reden. Die einzigen Songs, die etwas raus stachen, waren vom aktuellen Longplayer „Grit“, der letztes Jahr erschienen ist, und das auch nur, weil man sie eben noch keine 20 Jahre gehört hat.

Das euphorisierte Café Atlantik war der Band verfallen, das Set war ausgedehnt und auch nach Ende der letzten Zugabe, wurde der Merchstand und die Theke geentert. Was gibt es schöneres als solch einen Sonntagabend? Da fällt mir gerade nichts anderes ein.

Weitere Fotos vom Konzert gibt’s bei Anja Hermann Fotografie.

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