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Limp Bizkit beim I EM MUSIC in Emmendingen

Bei dieser Review weiß ich gar nicht so genau, wo ich anfangen und aufhören soll. Als ich in den Tourdates von Limp Bizkit Emmendingen gelesen habe, war mein jüngeres Ich vermutlich schon in Ohnmacht gefallen. Wie viele Stunden habe ich diese Band gehört? Anfang 2000 gab es für mich quasi nichts anderes. Doch gleichzeitig habe ich mich gefragt, ob so hohe Erwartungen den heutigen Limp Bizkit überhaupt gerecht werden? Ihr könnt es hier nachlesen.

Los ging es kurz vor 20 Uhr mit einem lokalen Support: Blindfall. Ich muss sagen, es hat mich wirklich gefreut eine regionale Band im Vorprogramm von solch einer Band zu sehen. Wer selbst in einer Band spielt, weiß wie unmöglich es oftmals ist diesen Platz zu ergattern. Leider war die Mische, die aus den Boxen schepperte wirklich schlecht: Der Bass hat so ziemlich alles platt gemacht, was sonst noch an Instrumenten gespielt wurde. Der Gitarrist war an diesem Abend eher als Pantomime eingestellt, denn seine Akkorde hat man quasi nur wahrgenommen, wenn der Rest Pause machte. Sei’s drum, das Publikum hatte Bock, klatschte mit und war auch zur frühen Stunde schon zahlreich erschienen.

Weiter ging es um 21 Uhr mit Limp Bizkit. Nicht nur das Publikum war euphorisiert als Fred Durst und Co. die Bühne enterten. Ich hatte die letzten Jahre natürlich immer mal wieder ein paar Livevideos der Band ausgecheckt und hatte die große Hoffnung, dass die Herren auch Bock hatten zu zocken, denn manchmal war das in den besagten Videos nicht erkennbar. Nach den ersten zwei Songs, den ersten fliegenden Bierbechern und den ersten Schweißperlen auf so mancher Stirn war klar: Die hatten richtig Bock! Limp Bizkit machten einen sehr fitten Eindruck und haben es geschafft, mit jedem Song den Partylevel des Publikums zu erhöhen. Als Fred Durst sich dann ins Publikum begab, um dort mit den feiernden Besuchern zu singen, war richtig Alarm auf dem Schlossplatz. Die Band hat natürlich die ganzen alten Schinken ausgepackt und bewusst auf „Golden Cobra“-Tracks verzichtet: „Rollin’“, „My Generation“, das „Faith“-Cover, „Break Stuff“, „Eat You Alive“ und natürlich auch „Take A Look Around“. Nachdem Limp Bizkit eine Stunde lang sichtlich Spaß hatten und das Publikum immer weiter anpeitschten, war mit einem Mal und ohne Ankündigung Schluss.

Exakt 60 Minuten hatte die Band gezockt und anschließend die Bühne ohne Zugabe verlassen. Das kam beim Publikum natürlich super an. Nicht. Nach vielen Zugaberufen und einem Pfeifkonzert, kam die Band zurück und verteilte zwei Akustikgitarren(!) und Champagner ins Publikum. Im Hintergrund wurde weiter abgebaut. Was soll man davon halten?

Als ich heute mal die I EM MUSIC Facebook-Seite gecheckt habe, wurde mir das Ausmaß des Ganzen erst bewusst. Die Leute waren richtig angepisst und da waren die lächerlichen 60 min, die den Besucher übrigens 50 Euro gekostet haben, noch lange nicht alles: Zu wenig Toiletten, das Bier ging aus, und die allgemeine Orga der Veranstaltung war anscheinend für sehr viele Besucher extrem frustrierend.

Ein Fazit? Limp Bizkit war geil, das Drumherum und die Bühnenzeit eher weniger. Wem die kurze Stagetime jetzt zuzuschreiben ist, kann ich nicht beurteilen. Man sollte sich in Emmendingen jedoch Gedanken zum Konzept machen, denn ich denke, dass viele Besucher heute das letzte Mal aus dem „I EM MUSIC“-Becher getrunken haben. Schade eigentlich.

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