Reviews

Bar im Slow Club Freiburg

Zwischen all diesen Hardcore- und Punkrockshows war es mal wieder an der Zeit etwas runterzufahren. Zugegeben, die Band Bar aus Freiburg kann sich jetzt nicht unbedingt „Sportgitarremusik“ auf die Fahnen schreiben, trotzdem gibt’s an dieser Stelle eine Review, denn die Releaseparty des Quartetts hat richtig gerockt.

All eyes on: Bar. Es gab keine Vorband, kein in die Länge ziehen, sondern es ging direkt los mit dem Hauptact. Wer die Band noch nie gesehen oder gehört hat, kann auch in den folgenden Worten nicht wirklich begreifen, was für Mucke sie machen, denn da sind die Freiburger wirklich sehr eigen: Es hat etwas von Italo-Western-Spaghetti-Rock, gesalzen mit einer mächtigen Prise Atmosphäre. Frontmann Jens fungiert oftmals eher als Storyteller, rutscht dann aber doch wieder in die Melodie hinein. Die Melodien auf der Klampfe unterstützen das, und gerade wenn man sich in einer Melodie wohlfühlt, reißt der nächste disharmonische Akkord wieder alles ein. Zusammen klingt das Konstrukt sehr zerbrechlich und macht für mich den Charme dieser Combo aus. Vergleiche fallen hier übrigens schwer: Manchmal will man einen Tom Waits erkennen, doch vom einen zum anderen Moment ist das auch schon wieder passé.

Während des gesamten Sets im vollgepackten Slow Club schaffte es Bar, diese besondere Atmosphäre hochzuhalten. Das hat auch so gut funktioniert, weil Gastmusiker am Saxophon, Keyboard und an der Gitarre am Start waren und die Band hier und da unterstützten. Hinzu kam der Einsatz von Megaphon und Synthies.

Das Publikum dankte jeden Song mit großem Applaus und auch der Mix aus alten Hits und neuen Songs stimmte die Zuhörer sichtlich zufrieden. Besonders der Track „I think it will be fine“, den die Band bereits im Mai veröffentlichte, kam so gut an, dass Jens es sich nicht nehmen ließ, auch mal den Weg ins Publikum zu gehen, um mit den Gästen zu singen.

Die Releaseshow war ein voller Erfolg, und wenn ihr Bock habt, eine Band anzuhören, die Schubladendenken nur aus dem TV kennt, dann solltet ihr bei Bar reinhören. Prost!

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