Bevor ich hier anfange über die Band und die neue Platte „Like Frequencies“ zu schreiben, muss ich natürlich erst mal den Elefanten im Raum erwähnen: Was ist denn „The Sigourney Weavers“ bitte für ein übertrieben geiler Bandname. Hätte ich gewusst, dass man sich als Band nach Menschen benennen kann, hätten meine Bands sicherlich „The Bill Murrays“ oder „The Dan Aykroyds“ geheißen. Aber da waren die Schweden aus Ludvika wohl schneller. Hier beweisen sie jedenfalls guten Geschmack und eine sympathische Zuneigung zu Filmen über Geister und Außerirdische.
Das Auge hört mit
Gleiches lässt sich über das Cover für „Like Frequencies“ leider nicht sagen. Das ist nämlich recht zurückhaltend. Irgendwas mit nem Streichholz und ner Flamme. Kein Plan, was da dahinter steckt. Ich beschäftige mich lieber damit, Infos über die Schauspielerin Sigourney Weaver herauszufinden, um diese stückchenweise in die Review einzubauen.
Mucke
Fünf poppige Rock-Songs irgendwo in der Nähe von den Backyard Babies, The Hellacopters und Turbonegro sind auf der Demo, wobei das „Interlude“ mit weniger als 50 Sekunden Spielzeit zwar interessant klingt, aber wohl eher mit irgendeinem der Filme zwischen den vier Alien-Filmen vergleichbar ist. Da gab’s für Sigourney Weaver zwar Preise, aber wenn sie nicht Ellen Ripley verkörpert, oder in einem der Ghostbuster-Streifen mitspielt, dann interessiert sich da halt auch niemand für. Mit der Alien-Reihe lässt sich der Rest der CD eigentlich insgesamt gut vergleichen. Gute Action gefolgt von diversen Längen und man kann sich am Ende nur an einige Szenen erinnern.
Anspieltipp
So zum Beispiel bei „Magic Sounds“: Der Refrain geht gut ins Ohr und macht richtig was her, die Verse sind da eher Beiwerk. Genau andersherum – quasi als Rückkehr – verhält sich das bei „Demons“: vielversprechender Anfang aber relativ vorhersehbarer Refrain. Das macht die Songs keinesfalls schlecht – schließlich ist auch nicht jeder Weaver-Film so gut wie „Galaxy Quest“.
Recording
Während auf den Vorgänger-Platten noch häufig Orgeln und Schellenkränze die hibbeligen Refrains dominieren und dabei stark an Jet erinnern (und das ist nichts Gutes), ist „Like Frequencies“ deutlich eigenständiger. Der Bass ist leicht angezerrt und wirkt live eingespielt. Die Gitarren warten mit diversen Phasern und Reverbs auf, halten sich mit dem Overdrive aber sehr zurück – fast etwas zu sehr. Beim nächsten Langspieler dürfte hier von allem noch etwas mehr kommen. Mehr Effekte, mehr Druck und mehr durch die Zähne gesprochene Drohungen in Richtung schleimige Weltraummonster.
Fazit
Noch kommen die Schweden mit ihren Songs nicht an die Größe ihres Bandnamens heran. Aber im Vergleich zu den alten Platten ist „Like Frequencies“ trotz der EP-Länge eine enorme Steigerung und macht Lust auf weitere Songs, dann hoffentlich noch stimmungsvoller und mutiger. Quasi so wie die Alien-Filme stimmungsvoll und Sigourney Weaver aka Ellen Ripley mutig ist. Ok, jetzt muss ich mir die Filme echt noch mal anschauen. Und danach Ghostbuster I und II, damit ich keine Albträume bekomme…