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Spotcheck // Das Easter Cross Festival

Irgendwo zwischen Herrenberg und Villingen-Schwenningen gibt es ein Festival, das schon lange über den Status des Geheimtipps hinaus geschossen ist. Die Rede ist vom Easter Cross Festival in Oberndorf. Seit Jahren organisiert der Verein „Oberndorfer Musikinitiative“, kurz OMI, ein Festival mit Bands wie Stick To Your Guns oder Ill Nino. Zeit für uns einen kleinen Spotcheck zu starten.

Das erste Mal bin ich mit dem Festival 2013 in Berührung gekommen, als ich selbst mit meiner Band zocken durfte. Damals hieß der Headliner übrigens Emil Bulls, die auch an diesem Wochenende wieder die obere Hälfte des Plakats schmückten. Von Anfang an war ich von der familiären Umgebung vor Ort angetan und natürlich auch vom musikalischen Abendprogramm.

Heute, sechs Jahre später hat sich nichts am familiären Miteinander geändert, manche Gesichter waren damals schon vor Ort und auch in diesem Jahr wurden selbst wir als „Presse“ freundlich empfangen und mit einem Backstage-Pass ausgestattet, was sicher nicht selbstverständlich ist.

Was sich definitiv geändert hat, ist die Qualität im Line-Up: In diesem Jahr waren Bands wie Stick To Your Guns, Deez Nuts, Emil Bulls, Nasty, Desasterkids, Get The Shot, Straightline, City Kids Feel The Beat und viele mehr Teil des Ganzen. Solch eine Auflistung liest man höchstens beim Impericon Festival oder bei den größten Open Airs der Nation à la Rock am Ring oder Southside. Muss man also noch mehr dazu sagen?

Wie waren eigentlich die Bands? Hier gibt’s einen Schnelldurchlauf:
Wir waren am zweiten Tag (Sonntag) vor Ort, und kamen zu den letzten Klängen von Chelsea Deadbeat Combo in die Halle geschlendert, die einen Mix aus Punk und Hardcore aus den Boxen schmetterten. Das Wetter meinte es übrigens ein bisschen zu gut an diesem Wochenende, denn viele Kids saßen vor der Halle in der Sonne und haben das eine oder andere Bier gezischt, was sonst wohl vor der Bühne geschehen wäre. Nun ja, man kann es einem aber auch nie recht machen. Drinnen ging es zügig mit Get The Shot weiter und wie zu erwarten war, haben die Kanadier das Gaspedal durch den Boden gebolzt. Der Funke sprang schnell auf das Publikum über, und so war ordentlich Bewegung vor der Bühne. Sänger J-P scheint übrigens recht zufrieden mit seinem Bizeps zu sein, anders kann ich mir nicht erklären, dass er alle fünf Minuten die Arnold-Schwarzenegger-Gedächtnispose aus seinen Armen gezaubert hat. Trotzdem eine sehr gute Liveband. Danach waren Straightline an der Reihe und zogen wohl das schwerste Los an diesem fortgeschrittenen Abend: In einem Line-Up voller Hardcorebands mussten die Münchner mit ihrem schnellen melodischen Punk/Thrash-Mix überzeugen und hatten diese Herausforderung dankend angenommen. Mit jedem Song taute das Publikum mehr auf und Straightline sollten vollen Erfolges mit einer geknackten Nuss von dannen ziehen. Danach enterten Nasty die Bühne und anscheinend auch direkt die Herzen der ZuschauerInnen, denn von Anfang an war richtig Alarm in der Bude. Die Mucke ist jetzt nicht unbedingt meins, das Set war aber richtig tight und die Stimmung währenddessen auch. Deez Nuts feierten danach 10 Jahre „Stay True“-Jubiläum und haben logischerweise die Songs dieses Albums runter gerattert, was leider sehr enttäuschend war. Die Stimmung wollte nicht so recht überkochen, und es dauerte bis zum Ende des Sets, wo die neueren Songs das Ruder rumreißen mussten. Zum Glück war JJ Peters warm angezogen, das hatten sich die Australier bestimmt anders ausgemalt. Last but not least standen Stick To Your Guns als Headliner auf der Bühne, die ich schon extrem oft gesehen habe. An diesem Abend war jedoch alles anders, denn solch eine Wucht hab’ ich bei den Amis noch nie erlebt. Die Setlist mit den Songs war einfach nur perfekt gewählt, die Stimmung war von der ersten Sekunde an auf dem Siedepunkt und steigerte sich fast ins Unermessliche. Wow, was ein Finale!

Auch der dritte Besuch am Easter Cross hatte sich also gelohnt und ich werde auch im nächsten Jahr wieder mit von der Partie sein. Wenn ihr bis zu dieser Stelle gelesen habt, gibt es für euch absolut keine Gegenargumente, warum ihr es mir nicht gleichtun solltet. Checkt unser Onlinemagazin, wir geben euch bescheid, sobald es erste News für 2020 gibt.

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