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Reingehört: Silverstein – Misery Made Me

Was ist denn hier los? Ich kenne Silverstein seit ca. 2004/2005 und habe mir jedes Album zumindest ein Mal angehört, sehr viele davon auch häufiger. „Misery Made Me“ kommt heute raus und hat mich so krass in Euphorie versetzt, dass ich nicht mehr aufhören kann, dieses Album zu hören. Also sparen wir uns das Intro-Gefasel und legen direkt los.

„Our Song“, der Opener der Platte, kommt mit richtig viel Schwung um die Ecke und schreit förmlich „hier bin ich“. „Misery made me, nothing can break me down“ ist lyrisch direkt hängen geblieben, der Song ist im Vergleich zur Wortwahl aber eher „uplifting“. Was gleich auffällt: In den Sound wurde viel Zeit investiert, die Drums drücken, die Gitarren sind ein Brett, das über diverse Effekte Vielfalt in den Mix bringt und die Vocals sind klar und deutlich zu hören. Hallo? Wir sind beim ersten Song und ich könnte ewig so weiter schreiben.

Mit „Die Alone“ folgt (für mich) direkt die härteste Nummer der Bandgeschichte, für die man sich verbale Unterstützung bei Comeback Kid geholt hat, eine sehr gute Wahl, wie ich finde. Die Single kam schon vor einer Weile raus – wir hatten darüber berichtet – und kannst du dir direkt hier reinziehen:

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Auch „Ultraviolet“ ist schon eine Weile draußen, und hier habe ich tatsächlich ein paar Durchläufe gebraucht, bis ich mit der Nummer warm wurde. Aber dann: Diese Gitarren, die gleich zu Beginn zu hören sind, hypnotisieren förmlich. Nach drei Songs (!) muss ich feststellen: So abwechslungsreich habe ich Silverstein selten gehört: Das klingt definitiv immer noch nach den Kanadiern, aber in vielen verschiedenen Facetten. Und was nun noch auf mich zukomme sollte, wusste ich während dieser Feststellung noch nicht.

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„Cold Blood“ ist eine dieser Facetten, die vertraut ist: Hier wird das Tempo das erste Mal gedrosselt, es ist Zeit durchzuatmen. Auch „It’s Over“ klingt nach Silverstein, auch wenn das Tempo langsam wieder angezogen wird. Doch dann folgt „The Altar/Mary“ was die Hörer*innen mit den Hardcore-Wurzeln der Band konfrontiert. Das Geknüppel geht direkt los, öffnet sich nach exakt 45 Sekunden wie ein Nebel in ein flächiges Gitarrenriff, das von einer mir unbekannten Stimme unterstützt wird (singt hier ein Gastsänger, ist das Paul?). Eine leichte Schizophrenie ist dem Song vorzuwerfen, die Übergänge funktionieren jedoch unglaublich gut. Gerade im Gitarren-Segment ist man hier wirklich kreativ, denn das ruhige Riff wird danach im Mosh-Part aufgegriffen und harmoniert hervorragend mit den Shouts „Somebody has to die“. Auch vor elektronischen Elementen machen Silverstein hier nicht halt. Kurzum: mein Highlight der Platte.

Wo kommen denn all diese Riffs her? „Don’t Wait Up“ nimmt das Tempo raus, aber nicht das Können der Band. Hier haben wir eine waschechte Hymne vor uns, die (wieder einmal) mit Fingerkunst am Griffbrett aufwartet. „Bankrupt“ ist vor gut einem Jahr erschienen und zeigt eine weitere Facette der Band, habt ihr aber sicher schon reingehört oder?

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In „Live like this“ machen Silverstein gemeinsame Sache mit nothing, nowhere, der dem vorletzten Song der Platte seine Vocals schenkt. Mit „Misery“ findet ein großartiges Album einen ruhigen Abschluss.

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Ernsthaft, „Misery Made Me“ gehört für mich zum jetzigen Zeitpunkt in die Top-3 Releases dieser Band und kratzt schon sehr nah am Album-Thron. Jeder, der Silverstein mag, muss sich dieses Album zulegen und jeder, der die Band nicht kennt – was zur Hölle hast du die letzten 22 Jahre gemacht? – hat hier die Möglichkeit, den vielseitigen Charakter dieser Band kennenzulernen. Ich hör jetzt auf mit dem Geschwafel, und zieh mir das Album noch mal rein. Und noch mal. Und noch mal …

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