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Das große Punkrock Comeback!?

Bild: Authority Zero sind bekannt für ihre schweißtreibenden Live-Shows und haben vor zwei Jahren im Walfisch gezockt. ©Niklas Niessner Fotografie

Die letzten Wochen und Monate war eines in der Musiklandschaft deutlich zu erkennen: Punkrock kommt zurück. Natürlich war dieses Genre nie weg, der Fokus lag die letzten Jahre jedoch eher auf Hardcore, Metalcore und natürlich der allgemeinen Popindustrie. Nun, da alte, „eingefrorene“ Bands die Arbeit wieder aufnehmen, Punkrock-Plattenfirmen 25-jähriges Jubiläum feiern und auch viele neue Bands nachrücken, merkt man deutlich, dass da wieder eine Welle am Horizont zu erkennen ist. Doch zurück auf Anfang.

Back To The Roots: Fat Wreck Chords, Epitaph & Co
Bei mir hat alles mit kalifornischem Punkrock angefangen. Fat Wrecks Chords war quasi der zweite Inhaber meiner Plattensammlung, in der sich NOFX, Lagwagon, No Use For A Name, Anti-Flag, Dropkick Murphys mit vielen anderen Bands und Compilations befinden. Viele eben genannter Bands sind heute noch aktiv: Fat Mike schreibt mittlerweile Punkrock-Musicals, wenn er nicht gerade im Frauenkleid auf der Bühne mit NOFX steht, die Dropkick Murphys spielen größere Hallen denn je, und auch Langwagon & Anti-Flag haben neue Alben released, die zu den Besten der bisherigen Band-History zählen.

Gerade läuft die 25 Jahre Jubiläums-Tour von Fat Wreck Chords, und die Bilder sprechen eine deutliche Sprache: Große Locations, viele Kids….der Laden läuft.

Einzig der tragische Tod von Tony Sly wirft einen grauen Schleier auf meine Sammlung, denn bei jedem Song von No Use For A Name wünsche ich mir dieses großartige Talent zurück.

Es gibt natürlich noch viele andere Labels wie z.B. Hardline Entertainment, das mit Death By Stereo & Authority Zero zwei Bands beherbergt, die seit Jahren konstant auf Tour sind, und auch mit wehenden Flaggen durch unser beschauliches Städtchen touren. Death By Stereo war gerade erst wieder im Walfisch, Authority Zero war 2013 im Wal zu bestaunen. Ich könnte ewig so weiter machen.

Welcome Back
Hinzukommen Bands & Musiker, die seit Jahren von der Bildfläche verschwunden waren: Good Riddance hat mit „Peace In Our Time“ dieses Jahr eine neue Scheibe raubgeballert, die besser nicht sein könnte. Als wären sie nie weg gewesen.

Ok, zugegeben, Strung Out war nie aufgelöst, aber da es sechs Jahre gedauert hat, bis „Transmission Alpha Delta“ das Licht der Welt erblickte, pack’ ich die fünf Kalifornier hier auch mal rein. Auch sie haben nur bestes Feedback bekommen, sind gerade groß auf Tour und frischer denn je! Ähnlich sieht es bei H2O aus: Das neue Album kommt noch dieses Jahr, und neben „Don’t Forget Your Roots“, auf dem ausschließlich Coversongs released wurden, warten die Fans immerhin auch schon sieben Jahre auf neues Material. Live gibts die Band Jahr für Jahr, überall, zu jeder Zeit. H2O sind definitiv eine der konstantesten Live-Bands.

Millencolin sollte man an dieser Stelle wohl auch erwähnen, die mit „True Brew“ ein Album hingelegt haben, dass zumindest in den deutschen Charts „Pennybridge Pioneers“  hinter sich lässt. Und das ist wirklich beachtlich! Wenn man zusätzlich noch einen Blick auf die weltweiten Tourdaten wirft, ist die Tendenz klar erkennbar: Zurück Richtung Punkrock-Elite.

Und es geht noch weiter in Skandinavien, denn auch Refused fanden den Weg zurück auf die Bühnen der Welt. Mit der neuen Platte „Freedom“ ist also der großer Nachfolger von „The Shape Of Punk To Come“ angekündigt, nach 17(!) Jahren Plattenabstinenz.

Who’s next?
Wenn man sich das so durchliest, erkennt man recht deutlich, dass diese ganzen Bands mittlerweile auch keine 20 mehr sind. Jüngere Bands sind allerdings bereits gesetzt. Teenage Bottlerocket aus den Staaten waren noch bis vor kurzem bei Fat Wreck Chords, sind nun allerdings für die aktuelle Platte zur Konkurrenz namens Rise Records gewechselt. Was war das Ergebnis? Die Plattenverkäufe waren in der ersten Woche so hoch wie bei keinem anderen Album. Und das alles in Zeiten von Streaming-Portalen? Hut ab!

Dies ist natürlich nur ein Beispiel. Man muss sich nur mal umschauen. Ein Blick in unsere Bands-Sektion zeigt, wie vielfältig das Programm in unserer Region ist: Zwischen Pop-Punk, Indie-Punk, Hardcore-Punk und deutschen Punkrock finden sie verhältnismäßig weniger Hardcore- & Metal-Bands. Und hier fehlen natürlich noch viele weitere regionale Kapellen.

Überall gründen sich neue Bands, viele ältere Bands bleiben treu auf dem Punkrock-Pferd sitzen und auch die „Opas“ der Szene haben wieder Bock! Wir sagen: Willkommen zurück!

Wie seht ihr das? Welche Band sollte man hier auf jeden Fall noch erwähnen, was habt ihr in Freiburg & Umland schon gesehen und vor allem: Seht ihr das genau gleich wie wir, oder glaubt ihr, dass sich der „Hype“ gleich wieder legt? Lasst es uns wissen!

 

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