Blog

Die Donots im Interview

Wer hätte gedacht, dass ich mich mal mit dieser Band an einen Tisch setze und fragen kann, worauf ich gerade Lust habe. Ich auf jeden Fall nicht. Aber gleich hier zeigt der Fünfer aus Ibbenbüren schon gleich, wie sympathisch sie sind, denn nicht jede große Band gibt einem kleinen Schnösel-Blog wie dem WEAR I BELONG Amplifier überhaupt die Möglichkeit hierzu! Bei 35°C im Schatten gab es erstmal ein Wasser vor den Latz, damit wir auch genug Material zum Schwitzen auf Reserve hatten. Let’s go!

Wann habt ihr denn das letzte Mal in Freiburg gespielt? Könnt ihr euch noch daran erinnern?
Ingo: Das war im Jazzhaus, 2010 würd’ ich sagen. Ich kann mich aber nur noch an folgende zwei Sachen erinnern: Wir hatten den Tag davor einen Off-Day, haben uns in die Stadt aufgemacht, und ich hab’ diese vegetarische Currywurst-Bude mit den neun verschiedenen Schärfe-Graden besucht. Ich bin bis zu Nummer sieben gekommen und sieben war nicht so scharf wie vier, das weiß ich noch komischerweise! Das Andere war, da hab’ ich mich riesig gefreut, ein Auftritt der Lemonheads. Ich war mega glücklich sie live zu sehen, aber dann war das am Ende eine riesen Enttäuschung. Evan Dando hat mega hart keinen Bock gehabt, das hört man öfters. Die hatten zu der Zeit gerade eine Platte rausgebracht, bei der die Descendents Backing-Band waren. Und ich hatte insgeheim gehofft, dass einer von ihnen live dabei ist, aber es waren letztendlich nur irgendwelche Highend-Musicians. Es war einfach sterbens-langweilig und gleichzeitig auch so ärgerlich, dass ich gleich wieder gegangen bin.

Und das war ja auch nicht eure erste Show hier, das müsste dann heute wohl so ca. das vierte Mal sein?
Jan-Dirk: Puh, das kann sein. Das erste mal war mit den Beatsteaks im Atlantik, das ist ewig her, 1999 glaub’ ich.

Da hängt übrigens immer noch das Tour-Plakat mit den Comics im Atlantik an der Toiletten-Decke!
Jan Dirk: Da freu’ ich mich jedes Mal, wenn ich da pinkeln gehe!

Gibt es da noch Anekdoten dazu?
Jan-Dirk: Naja, die erste Anekdote ist wohl, dass die Tour „Ladies First, James Last“ hieß. Was ein beschissener Name (lacht). Aber die Alternativen von Götz oder Bernd (Beatsteaks) wären „Bumsen Rules“ oder „Ficken Fetzt“ gewesen. Da haben wir uns dagegen entschieden, wobei im Nachhinein „Ficken Fetzt“ schon ganz gut gewesen wäre.

Ingo: Ja, das stimmt. Außerdem haben wir uns teilweise abgewechselt, immer mal die Buletten zuletzt, dann haben wir wieder als Letztes gespielt, damals war das noch machbar. Das war eine ultra schöne Tour und ich weiß noch, dass wir das damals auch so ein bisschen als Sightseeing-Möglichkeit genutzt haben.

Aus dem Hintergrund wirft Alex (Gitarre) ein: „Eike und ich sind damals in Mailand in der Straßenbahn beim Schwarzfahren erwischt worden!“

Ingo: (lacht) Joa, und Freiburg, da hat mein Dad auch immer davon geschwärmt. Die Stadt dann mal wirklich live anzuschauen, das war wirklich sehr nett.

Klingt gut. Wie ich euch bereits vor dem Interview verklickert habe, versuchen wir mit dem WEAR I BELONG Amplifier die Punkrock-, Metal-, Hardcore-Szene ein wenig in den Vordergrund zu heben! Wie war das denn bei euch damals in Ibbenbüren, gab es dort eine Szene, oder musstet ihr nach Münster auswandern?
Ingo: Lustigerweise war die Szene in Ibbenbüren damals größer als die in Münster, so hatte man zumindest das Gefühl. Es gab ein JuZe namens „Scheune“, wo wir die ersten Shows gespielt haben und im Keller auch unseren Proberaum hatten. Irgendwann hab’ ich dort das Booking übernommen und Jugendgruppen betreut. Da ging damals, Mitte der 90er, so ultra viel! Fast jede Woche waren so ca. zwei bis drei Shows und eine ultra florierende Szene, gerade was Punkrock, Indie und Metal anging.

Jan-Dirk: Also sowohl Lokal, als auch International. Was da alles gespielt hat…Green Day, Lagwagon, und all’ die ganzen anderen California-Punkbands. Die haben eigentlich alle in der Scheune gespielt! Und wir haben uns immer davor gebucht (lacht).

Ingo: Stimmt! Münster war vornehmlich für Posi-Hardcore der Anlaufpunkt, wo Bands wie Highscore oder Enfold hergekamen. Da gab es natürlich Szene-technisch schon Überschneidungen, aber Ibbenbüren war damals schon exzeptionell. Es gab’ noch drei, vier andere Juzes in Deutschland, die das so ähnlich an den Start gebracht hatten: Das Café Zentral in Weinheim, das JuZe in Roßwein, in Aurich gab es auch ein JuZe, das viel gemacht hat, und die Scheune war eben eins von denen, die da so mitgewuckert haben.

Ist doch super, wenn man so eine Szene direkt vor der Haustüre hat. Viele Städte & Dorfer kennen so etwas ja gar nicht…
Jan-Dirk: Das ist schon auch ein jahrelanger Kampf gewesen, solche Jugendzentren haben ja immer mit der Stadt zu kämpfen… Im Moment läuft es, was das angeht, mit der Scheune ganz gut, aber es gibt halt immer wieder Probleme die aus dem Nichts auftauchen. Da versuchen wir eigentlich immer noch regelmäßig mit irgendwelchen Soli-Konzerten, wo wir dann den kompletten Eintritt spenden, alles Aufrecht zu erhalten, weil wir denen ja eine Menge schulden! Wäre die Scheune nicht gewesen, hätte wir keine Startrampe gehabt.

Die Scheune gibt es ja demnach immer noch.
Ingo: Ja klar! Es ist natürlich nicht mehr so wie seinerzeit, aber ich glaube das ist einfach auch ein Zeichen der Zeit. Kleine Shows lohnen sich halt nur noch selten und größere Shows kriegste dann fast gar nicht mehr an Start.

Das ist ein allgemeines Problem, würde ich sagen, denn man merkt ja überall, wie es weniger wird. Wenn dann mal was stattfindet, dann sind die Shows oftmals schlecht besucht.
Jan-Dirk: Vielleicht ist das jetzt so ein bisschen „Bauern-Rechnung“, aber ich kann mir auch vorstellen, dass es dem geschuldet ist, dass Bands mit Plattenverkäufen nicht mehr verdienen wie auch schon. Dadurch werden die Shows ein bisschen teurer, und kleine JuZes können sich das nicht mehr leisten. Leider beißt man sich da sozusagen selbst in Arsch.

Seid ihr durch die Scheune auf die Idee gekommen, eine Band zu gründen, oder wolltet ihr das schon vorher?
Jan-Dirk: Wir hatten einfach Bock eine Band zu gründen, und wenn man das in Ibbenbüren macht, ist das eigentlich unweigerlich mit der Scheune verbunden. Unser erster Proberaum war dort, Assiräume hieß das, das war direkt vor Ort mit einem Dozenten, der uns gestellt wurde. Wir hatten anfangs noch einen Keyboarder und Saxophonisten, aber das hatte sich dann sehr schnell wieder erledigt. Das erste Konzert war dann natürlich auch in der Scheune. Die Unterstützung war also schon von Anfang an gegeben. Wir sind jetzt aber nicht durch eine „Scheune-AG“ zusammengekommen, wir haben uns irgendwie untereinander gefunden.

Ingo: In Ibbenbüren musst du dir das so vorstellen: Heutzutage hat es 60.000 Einwohner, damals waren es so an die 45.000/50.000, was jetzt sicherlich nicht die kleinste Kleinstadt ist. Aber wenn es um Subkultur ging, war die Scheune der einzig gute Anlaufpunkt. Sonst gab es außerhalb noch kleine JuZes, die aber oftmals in der Hand von Faschos waren, oder eben die große Bums-Disse A30. Da wolltest du halt auch nicht sein.

 

»Im Deutschen musst du die Inhaltskanone halt wirklich auf Dauerfeuer stellen…«

 

Ok, dann quatschen wir mal ein bisschen über die neue Platte. Hier kommt natürlich die Frage aller Fragen: Wie kam es zur Idee, auf deutsch zu singen?
Jan-Dirk: Wir hatten Bock! Eigentlich war es ja gar nicht geplant, dass wir eine komplette Platte machen. Wir sind letztes Jahr 20 geworden, und wollten zum Jubiläum wieder in der Scheune spielen. Eigentlich wollten wir hierfür eine Single aufnehmen, die man den Leuten vor Ort exklusiv verkaufen kann. Und dann meinte Ingo schon, dass es irgendetwas Spezielles sein muss, entweder ein Feature oder etwas anderes Besonderes.

Ironischerweise ist auf unserer Amerikatour dann die Idee entstanden, warum wir nicht einfach mal Deutsch ausprobieren sollten. Also einfach mal schauen, wie das funktionieren würde. Und dann kam auch der Vorschlag, eine kleine Single oder eine EP auf Deutsch zu machen. Im Herbst des Vorjahres sind wir schließlich in die Cloudcell-Studios nach Hamburg gefahren, um dort dieses Experiment zu starten. Und das war richtig super, wir hatten lange nicht mehr so viel Feuer! Jeden Tag waren wir von 10 Uhr morgens bis tief in die Nacht zusammen und haben Mucke, Mucke und nochmal Mucke gemacht.

Ingo hat sich derweil den Kopf abgefackelt, weil er deutsche Texte ausprobiert hat, und der Switch am Anfang echt schwierig war. Die ersten Sachen waren auch eher so „Ok“. Aber irgendwann war der Knoten geplatzt und danach war das einfach nur  geil! Ich weiß noch, dass ich meine Freundin angerufen habe und sie gefragt hat, wie es so läuft. Ich antwortete „Du glaubst es nicht, im Moment läuft es gerade wahnsinnig gut und das Geile ist, es gibt diesen neuen Vibe innerhalb der Band,  „polterige“ & schnellere Sachen gehen wieder viel einfacher von der Hand.“ Bei den letzten Platten hatten wir da immer so ein bisschen Schwierigkeiten. Das war immer so ein bisschen „Stock im Arsch“. Und dieses Mal ging es einfach wieder.

Wir kamen so extrem motiviert aus dem Studio, und als ich die Sachen danach durchgehört habe, dachte ich mir „Jetzt haben wir aber viel zu viel Material für eine EP.“ Und da stellt man sich die Frage, was man damit macht… Ich dachte mir dann einfach ich frag’ mal bei den anderen nach. Irgendwie wollte das Thema keiner ansprechen, aber ich schlug dann vor ein deutsches Album zu machen. Es wäre nämlich wirklich schade gewesen, es wieder auf Englisch umzuschreiben, oder es komplett wegzuschmeißen. Wir haben dann beschlossen erstmal weiter zu schreiben und schauen, was am Ende dabei rum kommt. Wenn sich alle damit wohlfühlen, bringen wir eine deutsche Platte raus und wenn nicht, dann halt nicht. Dann müssen wir uns halt etwas anderes überlegen. Die Platte haben wir schließlich bei Vincent Sorg fertig gemacht und waren super zufrieden damit. Auch das Feedback von Freunden und Verwandten war überraschend positiv: „Das steht euch voll gut und klingt so, als hättet ihr das schon immer gemacht“. Das hat uns dann als Grund gereicht, es einfach zu versuchen.

Da war nun bereits ein Teil meiner nächsten Frage drin, denn nach 20 Jahren einfach mal so von Englisch auf Deutsch umzusteigen, stelle ich mir heftig vor. War das schwierig, oder ging dir das leicht von der Hand?
Ingo: Es war anders. Ich hatte sozusagen zwei Schlüsselmomente: Wir sind aus dem Studio raus, wir hatten unsere Demos, und ich habe einige Textzeilen gesammelt, die mir einigermaßen OK vorkamen. Als wir die Songs Vince dann voll motiviert vorgespielt haben, drehte er sich irgendwann um und meinte: „ganz ehrlich, das ist es noch nicht so richtig. Das ist alles gut, aber du darfst im Deutschen keine einzige Zeile verschenken.“ Englische Patchwork-Texte funktionieren halt irgendwie immer. Im Deutschen musst du die Inhaltskanone halt wirklich auf Dauerfeuer stellen.

Danach bin ich echt angepisst nach Hause gefahren, eine ganze Nacht in mich gegangen und hab’ geschrieben. Ich wusste schon was Vince meinte, fand es aber trotzdem Scheisse. In dieser Nacht ist dann der Text zu „Junger Mann zum Mitleiden gesucht“ entstanden und ich bin am nächsten Tag ins Studio gegangen und hab gesagt „So pass’ auf, letztes Angebot. Das ist die Art und Weise wie ich schreibe. Wenn das nicht das Gesuchte ist, lass’ uns das hier und jetzt einstampfen“. Alle waren aber einverstanden damit, und so haben wir den Song an dem Tag direkt noch fertig gemacht. Das war der eine Moment. Der Andere war, als ich überlegt habe, was für mich denn überhaupt gut oder schlecht an deutscher Sprache ist. Was sind Künstler, die mir gefallen? Hierzu hab’ ich mir dann freiwillig auch einen Haufen Radio-Scheisse und Schlager angehört, einfach um rauszufinden, was ich gar nicht will. Zusätzlich hab’ ich mir meine liebsten Deutschpunk-Platten rausgeholt und sie mir wieder und wieder angehört. Außerdem habe ich mich auch noch damit beschäftigt, was die „guten“ Mainstream-Bands heutzutage denn so machen, sowas wie Marteria, wie ist die Ansprache von Casper usw. Und letzten Endes war dann die Maxim für mich: Wenn ich unsere Platte meinen Lieblings Deutschpunk-Textern vorspielen würde, würde ich dann rot werden, oder nicht? So bin ich die ganze Zeit an das Thema herangegangen. Was würde passieren, wenn ich das einem Jens Rachut vorspiele, was würde passieren, wenn ich das Dicken oder Elf von Slime vorspiele?

Das klingt ja nach einem Haufen Vorbereitung!
Ingo: Ja, aber das liegt ja irgendwie auf dem Weg. Es ist ja nicht so, als würdest du dich vorbereiten und dann direkt loslegen. Sondern du legst mal los, schmeißt aber dann zwischendurch wieder um. Der Text zu „Dann ohne mich“ war vorher schonmal mit einem ganz anderen Text eingesungen. Der war mir in Retrospektive aber zu arg „Middle of the Road“, wo ich mir letztendlich gedacht habe, dass es noch eindeutiger gehen muss. Dann hab’ ich den komplett eingestampft und neu geschrieben und siehe da; So macht er jetzt auch Sinn! Von daher passiert viel auf dem Weg, wenn du schreibst!

Für Leute die eure neue Scheibe jetzt noch nicht gehört haben: Wo kann man euch denn einordnen? Auf der einen Seite sehe ich die Broilers, die sehr direkte Texte haben, und auf der anderen Seite Turbostaat, die eher „kryptischer“ an das Thema Lyrics herangehen. Wo könnte man euch denn einordnen?
Jan-Dirk: Ich glaub’ schon eher in der Mitte davon. Da haben wir uns auch mit Vince drüber unterhalten, dass man mit der deutschen Sprache so oder so umgehen kann. Wir haben eigentlich schon die „direkte“ Sprache gewählt, ohne dabei nur platte Parolen zu schwingen. Das bringt es dann irgendwie auch nicht. Man muss schon versuchen mit Bildern zu arbeiten, so dass man den Leuten auch irgendwas mitgibt, was sie sich merken können.

Ingo: Der Anspruch den ich da habe, ist dass der Refrain immer die Kernaussage enthalten sollte! Das muss das Destillat von dem sein, was in der Strophe passiert. Dort darfst du sehr gern ein bisschen rumschwurbeln, darfst schöne Wortspiele benutzen, aber der Refrain muss schon eine direkte Ansprache haben. Von daher würde ich sagen, dass wir uns bei den Refrains tendenziell eher in Richtung Hosen, Broilers usw. lehnen, und in den Strophen in Richtung Turbostaat. Das Meiste, was wir bisher gehört haben, ist dass es nach einer neuen Platte von Muff Potter klingt. Und das ist ja wohl mal ein sehr nettes Kompliment.

Aber hallo! Das würde ich auch so empfinden. Neben dem „Deutsch“ klingt die Platte meines Erachtens auch wieder „punkiger“ als der Vorgänger.
Ingo: Voll!

War das Zufall, ergab sich das oder war das Absicht?
Jan-Dirk: Ich weiß nicht ob es an der Sprache liegt, die zackiger und aggressiver ist oder so? Woran es auch immer lag, aber plötzlich ging das wieder. Einer der ersten Songs, den wir auf deutsch geschrieben haben, war „Ich mach nicht mehr mit“. Das Grundriff war da, Ingo hat irgendwann diese eine Zeile ausgepackt und hat  schonmal grob drüber geshoutet, was jetzt übrigens immer noch das Original auf der Platte ist, weil wir diesen Take aus dem alten Studio übernommen haben. Das hat Guido dann wiederum motiviert, und er hat gemerkt, dass einfache Powerakkord-Geballerei, die ihm sonst zu stumpf war, bei einfachen „Aufs Maul“-Texten wieder super funktioniert. Und damit haben sich wieder neue Türen geöffnet, die eine Zeit lang verschlossen waren, weil man das alles schonmal gemacht hat, weil das einem auch zu langweilig war, usw.

Ingo: Plus die deutsche Sprache hat vom Wortklang natürlich schon was viel kantigeres als halt irgendwie Englisch, sie ist auch vielsilbiger, das gibt im Grunde genommen schon eine gewisse Rhythmik vor, die nach vorne geht!

 

»Und dann gehts im Frühjahr wahrscheinlich auch noch ins Ausland…«

 

Kommen wir zur Zukunft. Ab September/Oktober geht’s wieder auf Tour. Die sollte ja schon früher stattfinden, musste aber verschoben werden, da Eike sich verletzt hatte. Was kannst du hier denn schon ausplaudern? Gibt es irgendwelche Specials?
Ingo: Das Erste, was wir ausplaudern können, ist dass wir für die ersten zehn Shows im Oktober die famose Bunny Gang dabei haben. Das ist das Seitenprojekt von Nathan (Flogging Molly) und die machen Mucke in Richtung Raggae/Dub/Punk, the Clash-mäßig, also sehr sonnig. Da freuen wir uns riesig drauf.

Wir werden Vieles von der neuen Platte spielen, aber wir werden natürlich auch den alten Kram auspacken. Wie du schon richtigerweise sagtest, haben wir durch Eikes Verletzung quasi einen Kaltstart hingelegt und bisher eigentlich nur Festivals gespielt, plus zwei Shows mit Rise Against und ein bisschen Unplugged, von daher freuen wir uns einfach wie Bolle auf diese Clubshows! Clubs sind ja eigentlich die Orte, wo man sich am Wohlsten fühlt, weil dort die Energie gebündelt ist und man schön vom Publikum direkt angespuckt werden kann.

Und nach der Tour? Kein Grand Münster Slam dieses Jahr?
Ingo: Genau, wir haben ja auch das Jahr vor dem Grand Münstler Slam keinen veranstaltet, das ist so ein guter zwei-Jahres Rhythmus aber wir Co-headlinen morgen zum Beispiel auch das Vainstream in Münster. Da macht es auch irgendwie keinen Sinn dem Festival selbst Konkurrenz zu machen!

Wir schrauben aber selbstverständlich schon fleißig am nächsten Grand Münster Slam und bis Januar sind wir auch immer noch mit Touren beschäftigt. Da kommen auch noch neue Dates, die wir nach und nach raushauen.

Hoffentlich auch Freiburg?!
Ingo: Joa, warten wir mal ab (lacht), und dann gehts im Frühjahr wahrscheinlich auch noch ins Ausland. Das wäre natürlich auch noch ganz nett!

Das klingt richtig vielversprechend. Zum Abschluss noch allgemeinere Sachen: Welche Platte darf denn zur Zeit nicht in eurer Sammlung fehlen?
Jan-Dirk: ich hör’ gerade wieder die neue Adam Angst. Die finde ich super und das ist auch so ein Beispiel, wie man gut mit deutschen Texten umgehen kann: direkt, aber nicht zu direkt. Ich finde die Platte sprachlich wahnsinnig gut gelöst.

Ingo: Ich muss mal gerade kucken, was ich in meiner Playlist habe: Ich hör’ die Love A Platte „Jagd und Hund“ total gerne.

Die spielen am 18.07. im Slow Club hier in Freiburg!
Ingo: Ja super, gute Jungs, gute Band! The Hold Steady hör’ ich außerdem ganz gerne, die Platte heißt „Teeth Dreams“ und eine weitere Band namens Beach Slang höre ich zur Zeit auch viel. Die waren mit Knapsack zusammen auf Tour und klingen z.B. wie die alten Jawbreaker, das finde ich persönlich super.

Ok! Wieder neue Bands kennengelernt, da muss ich später mal reinhören. Dann beschreibt Freiburg doch mal in einem Wort:
Jan-Dirk: Sonnig (lacht). Also mehr fällt mir heute wirklich nicht ein. Nein im Ernst, „schön“ wäre für mich ein Wort, oder wenn man das als ein Wort gelten lassen würde „zweite Heimat“, weil ich hier wahnsinnig oft bin. Ich weiß, dass ich mich beim ersten Mal hier schon so wahnsinnig wohl gefühlt habe.

Du hast dir ja auch direkt eine Frau mitgenommen!
Jan-Dirk: (lacht) Ich hab’ mir direkt eine Frau mitgenommen, genau.

Ingo: Eine geräubert!

Jan-Dirk: Beim Arbeiten allerdings! Ich, aus Münster kommend, hab’ hier eine Band produziert, die witzigerweise aus Kiel waren. Das war ein kleines bisschen seltsam.

Ingo: Und dann haben die auch noch auf Englisch gesungen!

Jan-Dirk: Ich bin ja damals als 14-jähriger, jetzt kommen hier Interne raus, auf Klassenfahrt ins Bächle gelatscht! Du weißt, was das heißt! Dementsprechend bin ich ja dann eh mit Freiburg verbunden!

Ingo: Mein Wort wäre „Urlaub“, weil es sich hier jedes Mal so anfühlt. Die Stadt ist so schön, die Umgebung auch und in der Tat seid ihr hier ja wirklich von der Sonne geküsst, ihr Drecksäcke!

Stimmt, da kann und will ich jetzt nicht wirklich widersprechen! Ein Letztes noch: Wir heißen ja WEAR I BELONG, und der Name trägt ja schon diese gewisse Message mit sich. Könnt ihr den Satz vervollständigen „I belong to…“
Jan-Dirk: Schnulzig, aber „I belong anywhere my heart goes.“

Ingo: Oh, das haste jetzt aber schön gesagt!

Jan-Dirk: Ja, aber ist doch wirklich so, weil es eigentlich egal ist, was du machst, hauptsache du machst das gerne. Wir haben das wahnsinnige Glück, dass wir unser Geld mit Musik verdienen. Das können nicht viele von sich sagen und da bin ich jeden morgen richtig dankbar, dass wir das so machen können. Was Schöneres kann ich mir einfach nicht vorstellen. Von daher, passt das schon recht gut.

Am Ende bleibt mir nochmal der Dank an die Donots für das Interview. Schaut mal in den Tour Dates vorbei, vielleicht habt ihr ja die Möglichkeit an eine Show zu gehen, das lohnt sich auf jeden Fall!

Wenn ihr wissen wollt, wie die Donots-Show am ZMF im Detail verlief, könnt ihr einen Blick in die Reviews werfen oder HIER klicken!

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert