The Baboon Show aus Schweden waren am Ostersonntag zu Gast in Freiburg. Erst kürzlich wurde ich das erste Mal auf die Combo aufmerksam, als sie die Titelstory des Ox-Fanzines schmückten. Kurz darauf sah ich in Freiburg die Plakate, die ein Konzert eben dieser Band im Walfisch ankündigte und kurz darauf wurde bekannt gegeben, dass die Show aufgrund der hohen Nachfrage in den Waldsee verlegt wird. Das weckte meinen Wunderfitz natürlich umso mehr und so machte ich mich an besagtem Sonntag auf den Weg in den Waldsee, um mir dieses Spektakel live reinzuziehen.
Als ich gegen 20:30 Uhr vor Ort war, konnte ich den Umzug in die größere Location nachvollziehen, da bereits sehr viel los war und sich das bunt gemischte Publikum im Konzertraum als auch vor der Gaststätte in Scharen tummelte.
Vorband des Abends waren Lygo aus Bonn, die the Baboon Show auf einem Großteil der Deutschlandshows supporteten. Da ich von der Kapelle bisher noch nie etwas gehört habe, hatte ich hier eine Vorband im gleichen Style wie den Hauptact erwartet, aber Lygo spielt deutschsprachigen Punkrock, der besonders im Gesang stark an Turbostatt erinnert. Ich bin jetzt nicht unbedingt der größte Turbostaat Fan auf Erden, aber ich fand dieses Kontrastprogramm zum Headliner sehr cool.
Anhand der Reaktion des Publikums, das zu dem Zeitpunkt schon fast vollzählig am Start war, konnte man auch erkennen, dass dieser „neue deutsche Punkrock“ auch in Freiburg ankommt und gerne mehr Bands wie beispielsweise Marathonmann, Rogers, FJØRT und wie sie auch alle heißen den Weg in unsere Stadt finden sollten. Ich hoffe jedenfalls, dass Lygo nicht der letzte Act in diesem Style in unseren Gefilden war. Alles in allem ein sehr guter und solider Gig, auch wenn anfangs die Rückkoppelungen und kleine andere Macken im Sound etwas unschön waren.
Mittlerweile war der Waldsee übrigens ausverkauft und nach einer Umbausession ging es mit den momentan gehypten The Baboon Show rock’n’rollig weiter. Die Damen und Herren aus Stockholm sind tatsächlich gleich besetzt, wie ihre Landsmänner von ABBA. Zwei Damen und zwei Herren. Die Damen sind für den Bass und die Vocals zuständig und die Herren für die Drums, Gitarre und Backing Vocals. Zudem erinnerte der Herr an der Klampfe optisch sehr stark an einen kolumbianischen Kartellboss. Diese skandinavischen Rock’n’Roll Combos, wie beispielsweise Turbonegro, Backyard Babies oder Gluecifer, die man als Verwandte von The Baboon Show betiteln könnte, haben ja wirklich eines gemeinsam: Sie hauen extrem tighten bewegungsstimulierenden Rocksound aus den Boxen.
Herausstechendes Merkmal an diesem Abend war ganz klar die Stimme von Sängerin Cecilia, die mich stellenweise immer mal wieder an Brody von the Distillers erinnert hat. Die muss ihre Stimme in der Vergangenheit mit so einigen Litern Whiskey geölt haben. Das war sehr rotzig und sehr geil. Aber auch die Instrumentalfraktion wusste mit perfekt einstudiertem Sound zu überzeugen.
Nachdem der Waldsee über eine Stunde durchgehend bebte und die Anzahl der Schweiß durchtränkten Tänzer und Tänzerinnen immer mehr wurde, kam das Quartett aus Stockholm zum Ende des Konzerts. Aufgrund des tosenden und nicht mehr endenden Applaus gab es dann auch noch ein paar Zugaben on top.
Das war mal wieder ein grandioses Konzert in einer perfekten Location. Ich freu mich schon auf die nächste Runde Dirrrrrty Rock’n’Roll in Freiburg!