Es war wieder an der Zeit für ein Konzert in Freiburg. Und das wird ja im Sportgitarrren-Segment bekanntlich immer schwieriger in Zeiten des großen Club-Sterbens. Das Jazzhaus steht aber wie ein Fels in der Brandung und hatte an diesem Freitagabend mit Talco und The Prosecution für einen Lichtblick gesorgt.
Los ging es wie immer sehr pünktlich mit The Prosecution. Die Band war mir keinesfalls unbekannt und so wie es schien, erinnerten sich auch noch viele andere Freiburger an die Bayern, die bereits im Sommer im Vorprogramm der Dropkick Murphys zu Gast waren. Die Jungs sind extrem gut eingespielt, da merkt man deutlich, dass The Prosecution in den letzten Jahren viele Shows runtergerissen haben.
Was mir bei der Band besonders gut gefällt: Sie stechen für mich deutlich aus der Skapunk-Menge heraus, weil sie ihre Songs abwechslungsreicher aufbauen, nicht immer nur auf dem Offbeat hängen und deutlich mehr Punkkante mit reinbringen. „Wenn die Vorband zum Headliner taugt“ hab’ ich die Kombo auf Instagram an diesem Abend betitelt, dabei bleibe ich. Schade, dass die Jungs demnächst eine Pause einlegen.
Danach ging es mit Talco weiter und die Italiener haben die bereits gut angeheizte Meute im Jazzhaus direkt mit den ersten Tönen zum Tanzen gebracht. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass die Venue extrem voll war? Ich weiß nicht, ob da noch viel Tickets an der Abendkasse zu ergattern waren, kann es mir aber kaum vorstellen.
Die Stimmung war auf jeden Fall grandios, die Luft reichte gerade noch so zum erschwerten Atmen und Talco haben, wie sie das schon oft in Freiburg getan haben, ein Best-Of ihrer fast 20-jährigen Karriere in die Setlist gepackt, gespickt mit Coversongs wie z. B. „Bella Ciao“. Dem Publikum hat es sichtlich gefallen und ich bin mir sehr sicher, dass die Band wieder nach Freiburg kommen darf. Warum sonst wurde durchgehend vor und auf der Bühne getanzt!?