Was am 16. September mit der Release Show in Berlin seinen Anfang nahm, wurde vergangenen Sonntag im Crash mehr als gebührend beendet. Nach knapp 10 Jahren kamen die fünf Thüringer Jungs von Heaven Shall Burn auf ihrer Clubtour zum neuen Album „Wanderer“ mal wieder im Crash vorbei und verwandelten den Club in Deutschlands größte Sauna.
Bevor es im Crash jedoch überhaupt los gehen konnte, war Anstehen angesagt, denn die Show war restlos ausverkauft und somit tummelte sich bereits kurz vor dem Einlass eine große Menge von Fans vor der Location. Das gab es schon lange nicht mehr, aber es ist immer wieder schön zu sehen, dass es doch noch eine große Zahl an Konzertgängern in Freiburg gibt.
Als wäre es nicht schon von Anfang an ordentlich warm im Crash gewesen, sorgten die Death-Metaller von Deathrite aus Sachsen für einen ersten Schweißausbruch in der dicht an dicht stehenden Menschenmasse. Obwohl Deathrite einen Song nach dem anderen raus ballerten und es im Publikum schon mehr Bewegung als das anfängliche leichte Kopfnicken gab, merkte man doch, dass die Handbremse noch angezogen war. Das lag sicher nicht nur am doch etwas übersteuerten Bass, sondern auch daran, dass der Großteil der Besucher wohl einfach nicht die klassischen Death-Metaller waren. Gut eine halbe Stunde knüppelte das Quartett mit der Death-Metal-Keule durchs Crash, bevor sie Platz für Heaven Shall Burn machten.
Der Soundcheck ging flott von der Rolle und auch der Sound wurde, wie man später hörte, deutlich besser. Als Heaven Shall Burn dann das Intro zu Endzeit erklingen ließen, ging das erste Raunen durchs Publikum und die restlichen Leute vor dem Crash trieb es von der Frischluft wieder hinab in den Keller. Was schon bei Deathrite eng war, wurde noch enger und noch heißer – Kuschelfaktor hoch zehn!
„Endzeit“, der klassische Opener für eine HSB-Show läutete, direkt gefolgt von „Voice of the Voiceless“, den Abriss ein. Bereits beim dritten Song und dem ersten von der neuen Platte namens „Bring the war home“ war die Band um Frontmann Marcus Bischoff schweißgebadet. Kein Grund um eine Pause zu machen, nein, ganz im Gegenteil: Mit den Songs „Counterweight“, „Combat“, „Land of the Upright Ones“ und „The Fire“ spielten die Thüringer viele Tracks von fast allen Alben – lediglich vom ersten Longplayer „Asunder“ fehlte ein Track. Allgemein spielten Heaven Shall Burn an diesem Abend bevorzugt ihre älteren Stücke. Nur drei Songs vom aktuellen Release fanden den Weg in die Setlist, was ich bei einer Album-Release-Tour anders erwartet hatte. Egal, die Hütte wurde – vielleicht auch gerade deswegen – ordentlich auseinander genommen. Der Schweiß tropfte von der Decke, floss in Strömen an den Musikern herunter und die Crowd war auch nur noch ein einheitlicher Haufen verschwitzter Leute. Wasserrohrbruch im Crash? So kam es mir zumindest vor.
Nach dreizehn Songs, gefühlt hundert Litern Schweiß und massenhaft Crowdsurfen, dreht Heaven Shall Burn mit „Black Tears“ und „Trespassing the Shores of Your World“ noch mal richtig auf, bevor es nach einer Zugabe endgültig mit der Wanderer-Clubtour zu Ende ging. Eine verdammt starke Show, in welcher Heaven Shall Burn gezeigt haben, dass sie es selbst nach über 15 Jahren immer noch schaffen die Leute komplett ausflippen zu lassen. Stabile Leistung, immer wieder gerne!
Auch für Murphy war es die letzte Show, welche er für Desaster Booking organisiert hat. Einen besseren Abschied hätte er uns nicht hinterlassen können. Danke für die geilen Shows in den letzten paar Monaten! Mit Desaster Booking soll es jedoch weitergehen und somit können wir sicherlich weiterhin auf geile Shows im Crash hoffen.