Was macht man an einem Samstag Anfang Juli in Freiburg, an dem das Thermometer in Richtung 40 Grad wandert? Man geht zum Greencity Punkfest ins kühle Crash, erfrischt sich mit Kaltgetränken und genießt Live-Musik von 7 Bands zu einem absolut erschwinglichen Eintrittspreis.
Los ging es bereits um 18:30 Uhr mit der 77er-Punk Band namens Nonchalant und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die voll verpasst habe, da ich es erst zu spät ins Crash geschafft hatte. Daher kann ich hierzu keine schlauen Worte verlieren. Checkt die Band aber auf jeden Fall mal online aus.
Weiter ging es dann, kurz nach meinem Eintreffen, mit Oi!Punk von Nowitschok. Hierbei handelt es sich um eine neue Combo aus Freiburg, in der ich das ein oder andere bekannte Gesicht aus anderen Bands wahrnehmen konnte. Das war eine stabile Nummer des Quartetts und man sollte auch hier auf jeden Fall mal ein Ohr reinhängen.
Nach einer kurzen Umbaupause hieß es, pünktlich zur Primetime, gegen 20:15 Uhr Manege Frei für die gleichnamige Kapelle aus Hagen. Manege Frei spielt schnellen HC-Punk und das bereits seit dem Jahr 2008. Der Gig im Crash konnte somit quasi als 15. Geburtstag des Rand-Ruhrgebiet-Quintetts gefeiert werden. Alle Fans von schnellem HC-Punk sollten sich auf jeden Fall mal eine Kostprobe von Manege Frei reinziehen.
Mit dem ersten Akkord von Hot Action Waxing gegen 21:10 Uhr war der Keller allmählich auch besser gefüllt, was dem Sound im Crash immer gut tut. Die alte Crash-Faustregel besagt: Mehr Zuhörer*innen in der Crowd machen die Akustik angenehm laut. Die Punkrock-Kapelle aus Freiburg kann eigentlich auch noch als Newcomer abgestempelt werden, da sie sich das erste Mal im Herbst 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Aber die Herren an den Instrumenten sind alles „alte Hasen“, die schon in anderen Combos unterwegs waren. Diese Erfahrung hört man dem Quintett auch deutlich an. Sehr stabiler Gig mit jeder Menge catchy Mitgröhl-Parts. Wenn ihr noch nie was von Hot Action Waxing gehört habt, dann solltet ihr bei Bandcamp mal vorbeischauen.
The Silver Shine aus Ungarn betraten danach gegen 22:20 Uhr die Bühne. Das Trio um Kontrabassistin und Sängerin Krista, Gitarrist und Sänger Ati und Drummer Peete beschreibt seine Musik als „Vintage Punk Rock and Roll“, ist bereits seit 2004 unterwegs und hat eine beachtliche Diskografie und jede Menge Videos vorzuweisen, wie ihr auf deren Website sehen könnt
Bei der Crowd im Crash haben sie auf jeden Fall jede Menge Bewegung verursacht, was die Temperatur im Keller nun auch so langsam steigen ließ.
Nach einer rasanten Umbaupause ging’s dann sehr rasant weiter mit Rasta Knast. Die Band wurde bereits 1997 in Celle gegründet und spielt hauptsächlich Deutsch-Punk der schnelleren Sorte. Das 1999er Album „die Katze beißt in Draht“ lief bei mir damals in Dauerschleife und auch an diesem Abend, an dem ich die Band zum dritten Mal hörte, war ich sehr begeistert vom Gig des Quartetts. Mein Highlight war natürlich oben genannter Klassiker mit der Katze und die Lichtgeschwindigkeit an der Hi-Hat des Drummers.
Last but not least betrat Reno Divorce gegen 00:40 Uhr die Bühne. Ich hatte zuvor noch nie was von der Punkrock and Roll Combo aus den USA gehört, die bereits seit über 20 Jahren existiert, aber ab dem ersten Song war ich Fan. Grundsätzlich erinnert die Musik der Herren sehr an Social Distortion und doch handelt es sich dabei nicht um eine Kopie, sondern um einen grandiosen Verfechter des gleichen Genres. Das hat richtig Bock gemacht und war auf jeden Fall das perfekte Finale Grande für einen grandiosen Punkrock Abend.
Ich hoffe doch sehr, dass das nicht die einzige Auflage des Greencity Punkfests in Freiburg war und bin beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder mit von der Partie. Fettes Merci auch an Mani, der sich mächtig ins Zeug legt, dass in Freiburg Punkrock-technisch wieder was abgeht. Checkt mal MBC Tourbooking aus.
Da gibt es in nächster Zeit jede Menge grandioser Gigs in unserem schönen Städtle. Unter anderem mit Teenage Bottlerocket, Agnostic Front, Cro-Mags, Hatebreed,…..