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Agnostic Front im Crash Freiburg

Déjà-vu! Wie bereits im September 2023 war ich wieder Mal bei einem Agnostic Front Konzert im Crash in Freiburg, wieder einmal hieß eine Supportband Selfish Hate. Es dürfte das 19. Mal gewesen sein, dass ich die NYHC-Legenden live erleben durfte und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Seit über 35 Jahren spielen die Herren nun schon Konzerte in Freiburg, wie Stigma auf der Bühne erwähnte. Aber starten wir mit dem Vorprogramm.

Als erste Band betrat an diesem Mittwochabend Valara aus Freiburg die Bühne. Das Quartett ist relativ jung und hat seine erste Show im September 2023 gespielt. Ich hatte die Band bisher noch nicht live gehört, kenne Sänger Alex aber schon eine Weile und war daher sehr gespannt. Alex war übrigens auch Sänger von „Broken Compass“, was aufmerksamen Amplifier Leser*innen sicher noch ein Begriff ist. Aber zurück zu Valara: Die Jungs und Mädels bezeichnen ihren Stil selbst als groovy Hardcore. Vorab konnte ich mir jetzt nicht allzu viel darunter vorstellen, aber bereits nach den ersten Songs war klar, dass die „groovy“ Parts mit bluesigem Einlagen des Gitarristen erzeugt werden. Gepaart mit treibenden Beats, Breakdown und Metal Parts erschafft Valara einen Sound, der im entfernten Sinne an Newschool HC-Bands aus den USA erinnert, aber dennoch einzigartig ist, den ich so noch nie gehört hatte. Das war großartig und die Bezeichnung groovy Hardcore passt wirklich wie Arsch auf Eimer. Checkt die Band unbedingt mal auf den entsprechenden Online-Plattformen aus, falls ihr das noch nicht getan habt.

Zweite Band an diesem Abend waren Freiburgs Oldschool Hardcore Lokalmatadore Selfish Hate. Wie gewohnt sorgten die fünf Herren um Sänger Simon für ein ordentliches „Anschwitzen“ im mittlerweile sehr gut gefüllten Crash. Apropos Simon – ich weiß nicht genau wie viel – aber am Ende der Show muss er einige Kilometer auf seinem Tacho gehabt haben. Ungehalten absolvierte er auf der Bühne einen Marathon, zudem quasi das Best-of der 18-jährigen Bandhistorie mit Songs wie „Fight Like Lions“, „Today, Tomorrow, Forever“ und „R.E.S.P.E.C.T.“, bevor am Ende mit „Seventynine“ und dem Beastie Boys Cover „Fight For Your Right“ das Set beendet wurde. 19 Mal habe ich Selfish Hate vermutlich noch nicht gesehen, aber im zweistelligen Bereich dürfte die Zahl dennoch liegen. Enttäuscht wurde ich auf jeden Fall noch nie und falls es hier Leute geben sollte, die noch nie was von den Herren gehört haben, sollte das unbedingt nachgeholt werden.

Danach betraten Agnostic Front die Bühne und starteten das Set auch bei der diesjährigen Urban Decay Tour klassischerweise mit „The Eliminator“. Mit „Dead To Me“ ging es rasant weiter und danach folgten von „Gotta Go“ über „Addiction“ bis hin zu „Victim In Pain“ gefühlt alle bekannten Songs aus der über 40-jährigen Bandgeschichte. Die Gesangseinlage von Vinnie Stigma durfte diesmal natürlich auch nicht fehlen. Das Set wurde wie gewohnt mit dem Ramones Cover „Blitzkrieg Bop“ beendet und Roger verabschiedete sich mit seinen Jungs von der Bühne. Ich gehe schwer davon aus, dass wir uns im nächsten Jahr wieder sehen und gemeinsam schwitzen werden.

Weiter gehts im Crash am 19.07. mit Live-Mucke: Da werden The Casualties auf der Bühne stehen, bevor am 21.07 Ignite im Café Atlantik spielen. Am 25.07. gibts mit Terror eine weitere Hardcore-Show im Musikkeller und am 26.07. mit den Descendents das nächste Konzert-Highlight. Hier gibt’s einen Überblick.

Vielen Dank MBC, dass ihr stetig dafür sorgt, dass Freiburg subkulturell nicht komplett einschläft 😉

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