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Watch Me Rise – A Decade Full Of Setbacks And Mistakes

Morgen erscheint das Debütalbum von Watch Me Rise aus Frankfurt, die sich irgendwo zwischen Emo, Post-Hardcore und klassischem Punkrock bewegen. Das erste Mal bewusst wahrgenommen habe ich die Band mit der Single „Marad“ Anfang des Jahres und musste mich deshalb fast zwanghaft umfassender mit ihnen beschäftigen. Kennst du das, wenn eine Neuentdeckung dich so sehr abholt, dass du erst mal alles über die Band rausfinden musst? So ist es mir damit gegangen. Glücklicherweise war eine der ersten Infos, die ich damals im Netz gefunden hatte, dass ein Album ansteht. Die letzten Wochen lief „A Decade Full Of Setbacks and Mistakes“ daher in Dauerschleife. Hier ein paar Worte zum Debüt und warum du das spätestens ab morgen auf dem Schirm haben solltest.

Müsste ich das Album mit nur einem Wort beschreiben, dann wäre es wohl „Emotionalität“. Das ist jetzt auf den ersten Blick keine Überraschung, doch während der zehn Songs durchlebt man beim Hören so manchen Gefühlszustand: Wut, Trauer, Hass, Überraschung und manchmal auch irgendwie Erleichterung. Müsste ich mir „A Decade Full Of Setbacks And Mistakes“ bildlich vorstellen, würde ich einen Freizeitpark mit dem Thema „Leben“ sehen: Auf und Ab, laut und leise, Trubel und Einsamkeit, Nervenkitzel und Pausen und am Ende die Erschöpfung.

Um wieder etwas weniger Metaphern zu streuen: Musikalisch lässt sich Watch Me Rise in einem Atemzug mit Touché Amoré, Defeater oder La Dispute nennen. Alleine der erste Song der Platte„Calico“ dürfte dich zu einem zustimmenden Nicken bewegen, wenn du reinhörst. Die Shouts von Josh sind dabei in leicht verzerrte Gitarren eingebettet, die genug Raum für die besagten Emotionen lassen. Mit „Maladaptive“ greift das Quintett den Schwung des Openers auf und lässt den ersten Ohrwurm da: Die Worte „I think I suffered enough“ blieb mir bereits im ersten Durchlauf hängen.

Danach folgt mein Kennenlern-Song „Marad“. Vielleicht macht er dasselbe mit dir wie mit mir?

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Weiter gehts mit der ersten Single „(for) Friede“, die bereits 2024 veröffentlicht wurde. Hier zeigt die Band erstmals eine zerbrechlichere Seite, während „I Thought You Were Stronger“ die Ruhe vor dem Sturm ist, komplett auf Vocals verzichtet und gefühlt irgendwelche Natur-Timelapses in meinem Kopf aktiviert. Fun fact: Die ersten zwei Töne triggern bei mir direkt Sperling-Vibes („Die kleine Angst“), mit denen Watch Me Rise im März unterwegs waren. Allgemein können sich die größeren Namen, mit denen die Band die Bühne teilten, sehen lassen: Black Flag, Being As An Ocean, Enter Shikari.

Mit „Resign“ finden die Vocals den Weg zurück und zeigen im Refrain sogar unverzerrte Worte, die sich gut ins Gesamtbild schmiegen. Das Intro von „Indigo“ ist der nächste Ohrwurm, dieses Mal allerdings im instrumentalen Kontext, während der Verse mit den gesprochenen Vocals arg an die vorher genannten Being As An Ocean erinnert, aber hör selbst:

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„Solace Grace“ zieht das Tempo für das große Finale noch mal an, bevor sich das Debütalbum mit „Chasing Peace“ und „In Red“ dem Ende neigt. Wer nun aber denkt, dass der letzte Song klassischerweise ein ruhiger ist, wird von einem spannenden Thema in der Gitarre in Kombination mit einer spannenden Rhythmik überrascht, die es in dieser Art nur hier auf der Platte zu finden gibt.

Fazit: Watch Me Rise hauen ein Debütalbum raus, was nicht dem berühmten „Schritt nach vorne“ gleichkommt, sondern eher ein Trampolin darstellt. 2025 wird viel für diese Band bereit halten, ich gratuliere zum Album und freue mich, die Songs irgendwann auch mal live sehen zu können.

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