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Spotcheck: Die Leo Bar in Freiburg

In einer Zeit, in der viele Venues dichtmachen (müssen) und das Nachtleben nur noch aus Party-DJs, Playback-Marionetten oder untalentierten TV-Fressen besteht, könnte man jeglichen Glauben an die Livemusik verlieren. Doch in all dieser Tristesse gibt es Locations, in denen man niemals Konzerte erwartet hätte und nun doch welche ausrichten: die Leo Bar in Freiburg. Jedem dürfte der Kampf der Vorgängerkneipe mit den Anwohnern noch gut in Erinnerung sein, sodass zumindest ich mir sicher war: Da drin wird es nie Shows geben. Ich sollte eines Besseren belehrt werden. Daher ist es allerhöchste Zeit, den Laden auf informativer Ebene komplett auseinanderzunehmen.

Back To The Roots
Angefangen hat alles als „normale“ Kneipe mit gutem Musikgeschmack. Thomas „Bombi“ Brauchle heißt der Inhaber, der sich mit der Leo Bar gegen seinen eigentlichen Handwerksberuf entschieden hat, um hier in Freiburg seine erste Bar zu eröffnen und das alternative Nachtleben zu sanieren.

Der Name „Leo Bar“ kommt übrigens nicht nur durch die Anschrift in der Leo-Wohleb-Straße, sondern auch durch die schicke Theke, die Tag für Tag ihr trinkfreudiges Publikum im feinsten Leo-Zwirn begrüßt.

Ich kann mich nicht genau daran erinnern, wann ich das erste Mal von der Leo Bar Wind bekommen hatte, aber es muss kurz nach der Eröffnung vor gut drei Jahren gewesen sein. Das Erste, was mir neben Kaltgetränk und Schädelverzierungen an den Wänden aufgefallen ist, war die Musik: Gitarrenmusik, also viel Punkrock und viel Metal. Nach eigenen Aussagen finden Bands wie Godsmack, Offspring, Metallica oder Bad Religion am Meisten den Weg in die Boxen und sogar die eine oder andere lokale Band namens Backslide, oder Hyphonics findet sich in der Playlist wieder. Mit Konservenmucke alleine schafft man es aber natürlich nicht in den Amplifier-Spotcheck, fehlt da nicht noch etwas?

Live & almost Loud
Seit ein paar Monaten gibt es nun Singer-Songwriter, die ab und an ihre Klampfe in der Leo Bar auspacken, Songs spielen und dazu ihren Bier- und Weinhaushalt ins Gleichgewicht bringen. Was mich besonders daran freut, ist die „punkige“ Ausrichtung der Musiker, die aus der breiigen Masse deutlich herausstechen. Tigeryouth war z. B. im Oktober zu Gast und sowohl die Mucke als auch die Atmosphäre haben direkt Lust auf Mehr gemacht. Für alle, die es verpasst haben, gibts eine Review vom Konzert und hier ein kleines Live-Video:

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Die letzten Shows waren allesamt in Kooperation mit den Lucky Booking Boys, die haben aber auch wirklich überall ihre Finger im Spiel… Doch war das alles nur ein Experiment, oder gibt es auch in Zukunft mehr davon?

„Die Konzerte waren super und haben Spaß gemacht, gerne wieder! Es können halt nur Akustikkonzerte stattfinden, da es nicht zu laut werden darf!“ Das macht nichts, denn wenn die Künstler weiterhin so einzigartig wie z. B. ein Mike Noegraf bleiben, kommen wir gerne wieder.

Noch was?
Bisher gab es keinen weiteren Stress mit den Anwohnern: „Am Anfang waren die Anwohner sehr misstrauisch und es war das ein oder andere Mal auch laut. Seit zwei Jahren gab es keine Beschwerden mehr, jetzt scheint es für alle zu passen!“

Na dann hoffen wir, dass es so bleibt, und dass wir bald wieder mit neuen Akustikkonzerten aus der Leo Bar versorgt werden.

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