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Itchy – Ja Als Ob

Früher war alles besser! Winter waren noch richtige Winter und Sommer richtige Sommer. Eine Kugel Eis hat 20 Pfennig gekostet und Itchy hießen Itchy Poopzkid und sangen auf Englisch.

Ja als ob heißt also der neue Langspieler der Eislinger, ist knapp 40 Minuten lang, verteilt auf 13 Songs und alles ist auf Deutsch. Ich schlage vor, wir fangen mit dem Elefanten im Raum an und arbeiten uns nach den Texten über die Songs und Sound bis zum besten Detail durch.

Texte
Ich war ja extrem gespannt, ob und wann die Itchys ihre Texte in ihrer Muttersprache raushauen. Irgendwie ist das ja auch die logische Konsequenz bei einer Band, die seit Jahren überragende Konzertberichte schreibt, zumeist witzige Interviews gibt und ja immerhin auch schon recht erfolgreich ein Buch geschrieben hat. Zugegeben, man muss sich erst daran gewöhnen, wenn Sibbi und Panzer auf Deutsch singen. Aber schon wenn die Platte in die zweite Runde geht, hat man das hingenommen und stellt fest – eigentlich ganz schön gut. Weit weg von ihren Berichten und Wortwitzen bei Interviews sind sie nicht und Vergleiche in Richtung Marathonmann, Madsen, Donots oder Montreal sind gleich gezogen. Beim dritten Hören findet man dann auch die sprachlichen Highlights wie „wir ritzen unser Schicksal in verdammte Schellackscheiben“ und stellt fest, dass das alles irgendwie ziemlich stimmig ist und sich die Geschichten der Songs so ganz gut erzählen lassen.

Songs
Eine Sache konnte Itchy schon immer besonders gut: Refrains. Refrains bei Itchy kommen immer mit genügend Druck um die Ecke und zwingen dich regelrecht nach dem zweiten Mal Hören zumindest die Melodien mitzusummen. Bei „Ja als ob“ wird man in dieser Hinsicht erneut nicht enttäuscht. Die Songs gewinnen spätestens beim Refrain. Wenn, dann schwächelt eher mal der ein oder andere Vers. Nicht so bei „Ich wollte noch“ mit Sebastian Madsen – meines Erachtens der stärkste Song der Platte. Witziger Text mit Mittelfinger-Attitüde und ein Knaller-Refrain.

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Sound
War bei „All we know“ noch das Whammy-Pedal verantwortlich für das Ausbrechen aus dem sonst typischen Itchy-Sound, so ist es hier auf jeden Fall ein Fuzz-Pedal. Immer wieder wird man von den extrem übersteuernden Gitarren gefordert. Mir persönlich gefällt das ziemlich gut. Beim Titel-Song kommt der Effekt wohl am prominentesten zum Einsatz, aber auch bei „Godzilla“ oder „Beyoncé & Jay-C“ meine ich die High-Gain-Sounds rauszuhören.

Bestes Detail
„Godzilla“ bei 1:20! Leck mich fett, wie die Gitarre da reinfetzt ist schon echt eine Wonne.

Fazit
Mit der Platte werden die drei Schwaben sicherlich ordentlich abgehen. Viele Parts zum mitsingen, viele Details, die erst beim Xten mal Hören auffallen und mit „Ich wollte noch“ ein ordentlicher Hit.

Früher war alles besser? – Ja als ob!

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