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DMP – Mesokosmos

Happy Birthday, DMP! Ganze 20 Jahre ist die Band aus Rheinfelden nun schon „on the road“, hauen regelmäßig neue Mucke raus und leben seit 1999 im DIY-Universum. Zum Jubiläum darf eine neue Platte natürlich nicht fehlen, die auf den Namen „Mesokosmos“ hört. Da müssen wir unsere Ohren natürlich auch reinhängen, hier gibt’s die Review.

DMP Mesokosmos - CoverDas Auge hört mit
Das Cover zeigt Bandname und Albumtitel im Spray-Paint-Look auf einer rosa-farbenen Wand. Darunter gibt’s die Silhouette einer Maus, die einen tropfenden Baseballschläger vor dem Eingang ins „Zu Hause“ hält. Besonders das genannte Tier erinnert in der Gestaltung und Idee sehr stark an die „Banksy Rat“. Nun könnten wir eine philosophische Deutung der Kombination aus Bild und Albumtitel wagen, jedoch gehen bei uns da sämtliche Sinnesorgane in den Stand-by-Modus. Bewegen wir uns damit nicht auch schon im Mesokosmos? Haben wir den Titel nun schon gedeutet? Wie heiße ich noch mal? Ich gehe lieber weiter zur Mucke.

Mucke Mucke Mucke
Los geht’s direkt mit „Oh Oh Oh’s“ und guter Laune, so wie ich die Band in den letzten Jahren kennengelernt hatte. „Ohne dich“ lädt direkt zum Mitsingen ein. Zum Glück sind die Lyrics von Sänger Martin nicht so komplex wie der Albumtitel, so weiß man direkt, dass der erste Song eine Ode an die bessere Hälfte/Freundschaft ist. Weiter geht es mit ungewöhnlich düsteren Klängen. Der Song am „Am Ende“ schlägt aber auch inhaltlich ernste Töne an. Freiheit, Faschismus, und auch Widerstand des Einzelnen werden hier zum Thema. Instrumental treibt die Nummer, passend zu den Lyrics, alles voran und trägt die Aussagen im passenden Gewand. Übrigens ist die Band seit geraumer Zeit wieder ein Quartett und kann auf zwei Klampfen zurückgreifen, was direkt im Intro zu „Don Quichote“ zelebriert wird, das gefällt! Die nächsten Songs „Sterne“ „Helden“ und „Café Huber“ sind für mich „klassische“ DMP-Poppunk-Songs mit einem Schuss Augenzwinkern im Textbereich, bevor „Max Mustermann“ durch das Instrumental ein wenig heraussticht. Die Lead-Klampfe setzt hier in bester Rock’n’Roll-Manier Highlights in den Versen, unterstützt im Refrain aber auch den Gesang und ist auch dem Hall-Effekt nicht fremd.

Hoppla, was kommt denn jetzt? Der nächste Song heißt „Pogo gegen Boxen“ und ich hatte bei dem Namen mit Vollgas gerechnet. Doch dann startet auf einmal eine Ballade, mit Akustikgitarre und viel Melancholie. Das kam überraschend und steht den Rheinfeldern richtig gut. „S.T.E.H.L.E“ mutiert danach zur Motivationshymne, bevor bei „Tanzen“ das Bier aus der Hand gestellt werden sollte, da die Klatschflossen zum Einsatz kommen. „Kein Stück Papier“ heißt der letzte Song der Platte und startet mit einem Marching-Intro, das direkt an die eine oder andere Landeshymne erinnert. Alles in allem abwechslungsreiche elf Songs, die zu keiner Zeit nicht nach DMP klingen.

Anspieltipp
Für mich ist „Pogo gegen Boxen“ gerade das überraschende Aushängeschild der Platte, weil ich diese Seite der Band noch nicht kannte. Für alle, die DMP allgemein nicht kennen, sollte „Am Ende“ der richtige Track sein, auch wenn er verhältnismäßig eher düster ist.

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Recording
Ich hatte im Intro bereits das Thema „DIY“ angesprochen. Das hört man auch in den Aufnahmen: Hier ist rein gar nichts überproduziert, alles wirkt echt und authentisch. Bei den Vocals ist nicht jeder Ton perfekt und der Dialekt schimmert ein wenig durch, alles andere in Richtung „gekünstelt“ würde auch nicht zu DMP passen. In einer Zeit, wo jede noch so unbekannte Band den perfekten Sound an den Tag legt, ist dieses Album eine gelungene Abwechslung. Das soll aber natürlich auch nicht heißen, dass „Mesokosmos“ irgendwie schlecht klingt. Alles ist bestens abgestimmt, Klampfen stechen in den Soli-Parts bestens raus, die Texte sind perfekt zu verstehen.

Fazit
DMP bleiben DMP, entdecken aber auch nach 20 Jahren noch neue Seiten im Songwriting. Es gibt wenige Bands, die ihrer Schiene so treu bleiben und auf Authentizität bauen anstatt mit dem großen Fluss der Perfektion zu schwimmen. Mit „Mesokosmos“ ist das Jubiläum auf jeden Fall gelungen, auf die nächste 20 Jahre!

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