Freiburg ist im Aufruhr, der Vizediktator kommt in die Stadt. Rollt den roten Teppich aus, denn das Trio mischt gerade mächtig die deutschsprachige Szene auf. Wenn ihr die Jungs noch nicht kennt, solltet ihr nun sehr aufmerksam sein, denn die Band zockt am 01.03. im Räng Teng Teng in Freiburg. Da man natürlich nicht unvorbereitet beim Vizediktator erscheinen sollte, haben wir uns mit „ihm“ über Absurdität, Songwriting und Inspiration unterhalten.
Hi, der Vizediktator ist in Freiburg zu Gast, welch eine Ehre! Bitte stelle dich/euch doch kurz vor.
Wir sind VIZEDIKTATOR aus Berlin. Wir sind eine eher klassische Formation aus Gitarre, Bass und Schlagzeug. Schnörkellos, direkt und laut. Wir transportieren einen klare künstlerische und politische Haltung im Geiste des Punks und liebäugeln mit der Verspieltheit des Pop.
Was bedeutet der Ausdruck „Vizediktator“ für euch?
VIZEDIKTATOR ist Absurdität und Rückschrittlichkeit von verstaubten Machtverhältnissen und Denkmustern. In Anbetracht der momentanen politischen Situationen im In- und Ausland und einem erneuten Aufkeimen von totalitären Ansichten und Regierungsmodellen finden wir es wichtig, mit diesem Oxymoron zu spielen.
Eure Platte kam am 16.02. raus, wie würdet ihr eure eigene Musik für Schubladendenker beschreiben?
Wir selber sprechen gerne von Strassenpop. Der Dreck und die Kraft der Strasse, aus der sich der Glanz und die Schönheit des Pop erhebt.
Der Titel des Albums „Kinder der Revolution“ klingt nach hochgesteckten Zielen. Was verfolgt ihr mit der Platte, was sagt der Titel über euch aus und welche Revolution wollt ihr anzetteln?
Wie schon gesagt, wollen wir unsere Message transportieren. Menschen eventuell etwas an die Hand geben, was ihnen im tristen Alltag hilft und Spielraum und Denkanstöße bietet, Gegebenes zu hinterfragen. Wir sind eben die Kinder von Revolutionen, die wir nicht selbst gestartet haben. Stichwort: 68. Und schwimmen eher in einem Meer aus Frustration und Orientierungslosigkeit. Aber wir versuchen uns immer wieder zu positionieren und selbst zu hinterfragen.
Wie schreibt der Vizediktator neue Songs? Klassisch im Proberaum oder „revolutionär“ über Dropbox und Co.?
Wir nehmen gerne Demos auf und schieben die uns dann immer gegenseitig zu. Dann nimmt der nächste was auf, schnippelt ein bisschen und arrangiert und gibt das wieder weiter. Zum Schluss setzten wir uns dann im Studio zusammen und machen den Song gemeinsam fertig. Es gibt keine Hierarchien und jeder kann/soll nach eigenem Ermessen am Songwriting teilhaben.
Was inspiriert euch beim Songs und Texte schreiben?
Unser direktes Umfeld und die Höhen und Tiefen des Alltags, wie auch ein aktueller politischer Kontext und gesellschaftliche Themen.
Was darf man, neben der Tour, in Zukunft von Vizediktator erwarten?
2018 weiterhin energetische Shows in Clubs und auf Festivals und 2019 hoffentlich das zweite Album.
Ihr seid am 01.03. im Räng Teng Teng zu Gast, was kann Freiburg erwarten, bzw. warum sollte man auf jeden Fall zu eurer Show kommen?
Wir haben wahnsinnig Bock auf der Bühne zu stehen und ordentlich Alarm zu machen. Wir wollen mit euch feiern und singen, uns in den Armen liegen und auf das Leben trinken. kommt alle rum, sagt euren Freunden und Feinden Bescheid, denen waschen wir den Kopf. Halleluja!