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The Deadnotes im White Rabbit Freiburg

The Deadnotes spielen eine Show. Eigentlich ist diese Aussage ja nichts Spezielles, denn das machen die drei Freiburger ja quasi täglich. Doch dieses Mal sollte alles anders sein, denn an diesem Freitag wurde im White Rabbit die neue Scheibe „I’ll kiss all fears out of your face“ vorgestellt. Mit dabei waren illustre Gäste aus nah und fern.

Bevor ich an dieser Stelle mir der ersten Band starte, muss ich kurz erwähnen, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben vor der Kasse der Location da war. Sprich das erste Kaltgetränk musste noch kurz auf sich warten lassen. Passiert mir so schnell auch nicht mehr…

Quasi mit dem ersten Schluck ging es auch mit Mucke los: Finding Feelings waren Opener dieses famosen Abends und konnten bereits vor gut gefülltem Saal ihre Songs zum Besten geben. Die drei Konstanzer existieren erst seit knapp einem Jahr, aber dem einen oder anderen sind die zwei Frontnasen sicher noch bekannt, denn Kev und Längo waren bereits bei den Flatline Walkers aktiv, die im Amplifier auch schon in einigen Reviews erwähnt wurden. Musikalisch liegt der Fokus hier eindeutig auf eingängigem Punkrock mit dem Hang zu Singalongs. Das ganze Konstrukt Finding Feelings hat mich von Song zu Song immer mehr an The Flatliners erinnert und gerade bei ihrer Singleauskopplung „Stories Stay“ machte sich das Mitsingen schon laut bemerkbar, obwohl dieser Track bis heute die einzige Veröffentlichung ist. Guter Opener, die Jungs dürfen gerne mal wieder nach Freiburg kommen.

Casually Dressed nahmen den zweiten Slot des Abends ein. Zu dieser Band habe ich schon so einiges geschrieben, checkt daher mal die alten Reviews aus. Dieses Mal gab es allerdings noch eine kleine Gasteinlage von Danny (Redensart) bei dem Track „The Cure Or The Cause“. Fand ich persönlich Bombe, denn der Song gehört sicher mit zu meinen Favourites bei Casually Dressed.

Als Nächstes waren Harker aus Brighton auf der Bühne, und das Quartett hat die Schlagzahl gleich mal wieder erhöht. Die Band war nun auch schon mehrmals in Freiburg, bisher hatte es aber nie geklappt eine Show abzugrätschen. An diesem Freitag war es aber endlich so weit und es sollte sich lohnen, denn die Briten haben direkt mal in feinster Punkrock-Manier in ihre Gitarren geknüppelt, und dem zahlreich erschienenen Publikum einen Hit nach dem anderen vor den Latz zu knallen. Melodiöse Gitarren, richtig fette Gesangsmelodien mit einer leicht rauchigen Stimme – klingt zwar eher nach Speisekarte aber trifft es in diesem Fall recht gut zu. Von Harker wird man in Zukunft sicher noch mehr hören und sehen, denn diese Band hat wirklich Potenzial, und es wäre wirklich schade, wenn sie das nicht ausschöpfen würden. Das war definitiv ein Highlight an diesem Abend.

Was sich danach bei The Deadnotes allerdings ereignete, kann ich auch drei Tage danach noch nicht richtig in Worte fassen. Das Publikum ist quasi mit dem ersten Atemzug von Sänger Darius explodiert und hat jedes Wort mitgesungen, aber seht selbst:

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In gut zwei Amplifier-Jahren habe ich noch keine lokale Band erlebt, wo die anwesenden Damen und Herren so Bock hatten, einfach nur auszurasten. Stagedives gab es im Minutentakt, das Mikro auf der Bühne war spätestens nach den ersten drei Songs komplett überflüssig und die Stimmung war auf solch einem Hoch, dass wir es vermutlich bald benennen müssen und die Tagesthemen im Wettersegment darüber berichten. Wahnsinn!

Für alle, die die Deadnotes nicht kennen: Hierbei handelt es sich nicht um eine Vollgas-Hardcore-Kapelle, sondern um eine British-Accent-Indie-Punk-Band, die ihre Mucke gerne mal runterfahren, um die Lyrics in den Vordergrund zu heben. Hat Freiburg hier das nächste „Big-Thing“ nach Til Schweiger gesehen? Das wird sich wohl in den kommenden Wochen und Monaten zeigen, doch wenn die Jungs so weiter machen, wird bald nicht nur die Breisgau-Metropole über sie sprechen. Von Angst war übrigens auch keine Spur, sodass der Albumtitel an diesem Abend sicherlich Sinn gemacht hat, ich persönlich würde nur das Wort „kiss“ durch „punch“ ersetzen.

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