Die Hardcore-Benefiz Show Nr. 2 gab es dieses Mal an einem Sonntag und in einer Location, die man in diesem Genre sonst nicht auf dem Schirm hat: das Südufer. Die Erlöse gingen wieder an die Freiburger Straßenschule. Was könnte man auch sonst Besseres am heiligen Sonntag tun?
Los ging es gegen 16 Uhr mit Impact of Theia aus Lörrach. Wir waren ein bisschen später am Start und konnten so gerade noch die letzten zwei Songs mitnehmen. Viel Schreibmaterial kam daher nicht zustande. Die Mucke ging auf jeden Fall steil in Richtung Metal/Deathcore und der Drummer hätte beim allseits bekannten Wettbewerb „tight spielen und dabei keinerlei Emotionen zeigen“ den ersten Platz belegt.
Weiter ging es mit den Newcomern von Sailorrats aus Freiburg. Die Band, bestehend aus drei Ladies und einem Herren am Schlagzeug, konnte an diesem Sonntag ihren fünften Auftritt an den Start bringen und ging musikalisch in Richtung Luxuslärm. Der Bühnensound war leider nicht sehr berauschend, witzig anzusehen war aber, dass die mitfiebernde Mutter einer der Bandmitglieder mit dabei war und sichtlich Stolz die Songs feierte. Was will man mehr?
Danach waren Spitback an der Reihe. Die Kapelle aus Straßburg ist kein unbeschriebenes Blatt im Amplifier, denn es gibt bereits eine Review von ihrer Supportshow für Sick Of It All. Mittlerweile wurde aus dem 5er ein Quartett, der Mucke selbst schadet das aber nicht und so gibt es der letzten Review wenig hinzuzufügen: Vollgas, kurze Pausen, wenig Ansagen und gute Musik. Auch der Bühnensound war nun viel besser, was der Band deutlich zugute kam. Spitback bleiben ein Geheimtipp für Freunde des Oldschool Hardcore.
Zu guter Letzt gab es mit den Smegma Brothers noch mal ein lokales Duo zum Abschluss. Ein Gitarrist, ein Drummer, beide singen und beiden trinken anscheinend gerne Bier. Klingt doch spannend, oder? War es auch! Die Smegma Brothers spielen eine sehr eigenwillige Mischung aus Punkrock und Rock‘n‘Roll und das Adjektiv ist hier nur positiv gemeint, denn ich persönlich habe noch nichts Vergleichbares gesehen/gehört. Natürlich ging die Mucke jetzt nicht voll auf die Mütze wie bei der Band zuvor, aber das brauchte es an dieser Stelle nicht, denn die Band hat das ganze Südufer in ihren eigenen Charme eingetütet und das Line-Up abgerundet. Die Lyrics der Smegma Brothers sind ebenfalls sehr unterhaltsam, man nehme nur mal den Song „Human Barbecue“. Fazit: Auf jeden Fall mal reinhören.
Das Südufer wurde also das erste Mal zur Rockstage umfunktioniert und direkt mit einem guten Zweck ausgestattet. Ein bisschen mehr hätte schon los sein können, aber man darf ja vom feinen Tatort-Volk am heiligen Sonntag nicht zu viel verlangen. Nicht, dass die noch Spaß haben. Deep in the Woods: Wir freuen uns auf Runde drei.
Weitere Fotos vom Konzert gibts bei trvelove.