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Selfish Hate im Crash Freiburg

Das Crash startet kurz vor Ende des Jahres mit einer neuen Veranstaltungsreihe, die sich speziell für die lokale Szene einsetzt und dieser eine Plattform bietet. Fünf Bands standen auf dem Flyer, vier haben es dann auch gesund auf die Bühne geschafft.

Los ging es mit den „Newcomern“ namens Hot Action Waxing. Die Anführungszeichen sind deshalb gesetzt, weil die Band aus altbekannten Gesichtern der Freiburger Szene besteht. Musikalisch kann man hier von Streetpunk sprechen, der deutlich an den Street/Oi Punk angelehnt ist. Trotz des frühen Beginns war das Crash schon beachtlich gefüllt, was im Jahr 2022 keine Selbstverständlichkeit ist.
Solltest du kein Teil des Publikums gewesen sein, dann gibts demnächst auch online die Chance Hot Action Waxing zu hören, denn ein Album ist bereits in der Mache.

Weiter ging es mit X-Disclaimer, die schon seit 2007 ihren Rock mit einer ordentlichen Portion Metal versehen. Von Beginn an erinnerte mich die Band, allen voran Sänger und Gitarrist, in seinem Sound und seiner Art an Mark Tremonti in Kombination mit der Stimme von Scott Stapp. Als dann mitten im Set die PRS-Klampfe ausgepackt wurde, war mir klar: Igor hat definitiv ein paar Alben des Ausnahmegitarrists zu Hause im Regal stehen. Das Publikum kam mittlerweile gut in Fahrt und nach einer halben Stunde waren X-Disclaimer dann auch schon am Ende angekommen. Ein absolutes Highlight war übrigens auch der Ventilator auf der Bühne, der das Haupthaar des Sängers durchweg bearbeitete.

Vorletzter Act des Abends waren Choked By Gum, die die volle Fläche der Bühne in Anspruch nahmen. Sänger Daniel stand keine Sekunde still, hatte vermutlich mit dem Veranstalter Kilometergeld vereinbart und muss wohl auch eine Pferdelunge installiert haben. Musikalisch hat mir das super gefallen, denn der schnelle Punk wurde regelmäßig mit Gang-Vocals aufgefüllt, aber dann auch mal runtergefahren, damit der sehr präsente Bass zum Zug kommen konnte. Das Publikum hatte große Lust auf Choked By Gum und war in den vorderen Reihen bereit, es dem agilen Sänger der Kapelle gleich zu tun.

Last But Not Least haben es Selfish Hate nach drei Jahren Abstinenz mal wieder auf eine Freiburger Bühne geschafft. In der Zeit haben die Herren natürlich nichts verlernt und mit Gitarrist Alex zusätzlich noch die Sportgitarrenwand erweitert. Der Oldschool Hardcore war der krönende Abschluss des Abends. Es wurden ordentlich Kicks verteilt und viele im Publikum hatten offensichtlich auch die Texte der Band nicht vergessen. Zum Beastie Boys Cover „(You Gotta ) Fight for Your Right (to Party)“ enterten noch einige Besucher:innen die Bühne, um mit der Band zu feiern.

Eine schöne erste Ausgabe war das. Wir freuen uns auf die nächsten lokalen Bands im Kultkeller und haben von unseren Spitzeln schon die ersten Infos erhalten, dass es nicht bei diesem einen Konzertabend bleibt. Stay tuned!

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