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Absurdity im Sternen Auggen

Review-Premiere! Das erste Mal gibt es aus dem idyllischen Auggen einen Konzertbericht! Absurdity aus Straßburg waren zu Gast und haben mit ihrem Death-Metal vermutlich die nächste Weinlese ordentlich auf den Kopf gestellt. Zusätzlich gabs es Punkrock mit Stereo Dynamite, sowie von The Red Undies und Metalcore von Broken Compass. Wundert euch also besser nicht, wenn die Rebe dieses Jahr ein wenig dunkler ausfällt.

The Red Undies, ebenfalls aus Frankreich, waren der Opener des Abends und durften mit ihren Punkrock Songs den ersten Besuchern die Gliedmaßen auflockern. Die Band existiert seit 2013 und war zu Beginn fast ein wenig schüchtern auf der Bühne. Man konnte erkennen, wie mit jedem weiteren Song die Anspannung zurückging und das Publikum langsam aber sicher die Tanzschuhe gefunden hatte. Allerspätestens mit dem Agnostic Front Cover „Gotta Go“ erhielt der französische Vierer die komplette Aufmerksamkeit der anwesenden Personen. Solider Opener…

Danach wurde ein bis drei Gänge härter geschalten. Broken Compass sprangen kurzerhand für Sloane Square ein und überzeugten ab Minute eins mit Metalcore, auf den die komplette Impericon-Redaktion Stolz wäre. Der Name tauchte übrigens schon in einigen Amplifier-Events auf, jedoch habe ich es nie zu einem Konzert geschafft, bis heute. Die fünf Jungs aus Freiburg lieferten Songs in Richtung von the Ghost Inside und Parkway Drive ab (was man übrigens auch aus zwei Cover-Songs ableiten kann) und durften das auch, weil sie dafür die nötige Technik und das Feingefühl für den Sound hatten: ein leichter Hall auf der verzerrten Klampfe, drückendes Fundament mit Bass und Drums, und einem Shouter, der dem Namen alle Ehre macht. Vielleicht fehlte hier und da ein Quäntchen „Individualität“, um nicht im Metalcore-Sumpf mit all diesen anderen Bands unterzugehen, aber bei einem Jahr Band-Existenz kommt dieser Schritt vielleicht/bestimmt noch…

Stereo Dynamite waren nun gesetzt im vollen Line-Up dieses gut besuchten Abends in Auggen. Aber auf Grund meiner „Betroffenheit“ werde ich hier keine Wort verlieren. Hört am Besten selbst rein: www.stereodynamite.de

„Massive Moshing Death Metal“, so kündigten sich Absurdity im Vorfeld an und wenn man dazu noch den prall gefüllten Tourplan sah, ging man mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Sache ran. Bereits beim Soundcheck wurde dann aber ziemlich schnell klar, dass da eine Wand auf die Konzertgäste zukam: Eine einzige Klampfe klang hier schon fetter und brachialer als vermutliche alle Gitarristen zuvor. Auch die Vocals ließen nach ein paar Worten direkt erkennen, dass man nicht zum ersten Mal auf der Bühne stand, im Gegenteil… Das Set begann kurze Zeit später, und die Franzosen haben wirklich jeden Stein im Sternen umgedreht. Ein Brett von Anfang bis Ende, unglaublich gutes Timing, alle technisch auf einem sehr hohen Level und zur Mucke gibt es zusätzlich noch die klassische Headbanger-Synchro mit einem Sänger, dessen Gesichtsausdruck zwischen Wahnsinn und Spielfreude wechselt. Das einzige Problem bei dieser Art von Musik: Solch eine kleine Location kann natürlich nicht den selben Sound bieten wie ein großes Festival, daher verschwimmen kleinere Feinheiten im Brei des Basses und so macht sich nach der hälfte des Sets eine gewisse Monotonie breit, zumindest bei mir. Das liegt aber wirklich nur an der Anlage, denn die fünf Jungs wissen genau, was sie da tun.

FAZIT: Top Line-Up in einer urigen Kult-Location im idyllischen Auggen. Die Bands, als auch der Sternen sind mehr als empfehlenswert.

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