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Hot Action Waxing im Crash Freiburg

„Punk in den Mai“ stand an diesem Mittwochabend im Kalender und das Wetter hätte für ein Keller-Konzert leider nicht schlechter sein können: Über 20 Grad in den Abendstunden und Sonne bedeuteten, dass in der gesamten Stadt viele Events im Außenbereich bestens besucht waren. Doch wie sah das im Crash aus?

Als wir gegen 20:15 Uhr aufkreuzten (und somit die erste Band namens The Fags verpassten, checkt hier einen anderen Konzertbericht mit der Kapelle) war der Laden schon sehr gut gefüllt, was mich sehr freute. Musikalisch sind wir direkt in den Linecheck von Wasabahawk gestolpert, eine Band, von der ich zuvor noch nie gehört hatte. Die Chilenisch-Amerikanische Punkrock Kapelle mit Sitz in Freiburg hatte einen deutlichen Punk’n’Roll Einschlag, manchmal sogar Crossover-Einflüsse und der Frontmann seine Gitarre sehr gut im Griff. Offensichtlich waren auch viele Freunde/Fans des Quartetts vor Ort, denn es wurde von der ersten Sekunde an gepogt und getanzt, selbst die Bierdusche feierte hier Abend-Premiere.

Weiter ging es mit den 80 Nails, über die wir Ende letzten Jahres im UK-Subs-Vorprogramm schon berichtet hatten. Dem ist nicht so viel hinzuzufügen, außer dass mir erneut auffiel, wie gut beide Gitarren im Klang und in der Komposition aufeinander abgestimmt sind. Das drückt von der Bühne runter und macht richtig Laune. Neu waren für mich Sonnenbrillen und Perücke auf der Bühne, wovon ich ehrlich gesagt gar kein Freund bin, wenn man mal irgendwelche Kirmes-Kapellen ausklammert (wovon ich wiederum kein Freund bin). Aber das ist meine subjektive Meinung.

Danach war es Zeit für Choked By Gum und wie ihr sehen könnt, ist es quasi ein Ding der Unmöglichkeit Frontmann Daniel mit einem Handy zu fotografieren, ohne dass er verschwommen ist. Dieser Bewegungsdrang übertrug sich auch auf das Publikum und machte richtig Bock. Melodischer, teils kerniger Streetpunk ballerte hier aus den Boxen und heizte die Stimmung für den Headliner noch mal ordentlich an. Leider waren den ganzen Abend über Ansagen zwischen den Songs kaum verständlich, was dem Ganzen nochmal die Krone aufgesetzt hätte. Wenn ihr jedenfalls die Chance habt, Choked By Gum live zu sehen, solltet ihr das immer in Erwägung ziehen!

Als Vorletztes gingen Hot Action Waxing auf die Bühne, um das neue Album „Baseball Bat Boogie“ zu zelebrieren. Mittlerweile war das Crash wirklich gut gefüllt und die Stimmung am Höhepunkt. Die Band hatte sich hierfür auch ein paar Specials wie Gastsänger (von Down Yer Pint) und Konfetti überlegt. Man merkte der Band allgemein an, dass sie wirklich gut eingespielt sind und in letzter Zeit einige Shows im Kalender hatten. Wie sich das gehörte, gab es von der neuen Platte einige Songs, z. B. „The News“, der mir hängen geblieben ist und als krönenden Abschluss noch die Single aus 2024 „Turn Off The Radio“. Alles in allem eine Release-Show nach Maß!

Zu guter Letzt enterten Foiazoichroiba die Bühne (diese Band hat das Oi-Namens-Game definitiv gewonnen!) und ich hatte überhaupt nicht auf dem Schirm, dass diese Band Coversongs, z. B. von der Terrorgruppe zum Besten gaben. Das war quasi ein Genie-Streich, denn nach fünf Kapellen verspürte man dann doch einen Drang nach Abwechslung und was gibt es da Besseres als „Opa“ oder „Ich bin ein Punk“ von besagter Band mitzusingen. Daneben folgten viele weitere Deutschpunk-Klassiker und auch wenn der Raum sich langsam leerte, waren viele grinsende Gesichter geblieben.

Für unter 20 Euro gab es bei „Punk in den Mai“ sechs Bands, viel Punk und doch genügend Abwechslung auf die Ohren. Und selbst an der Theke gab es Dosenbier zum kleinen Preis. Ein rundum gelungener Abend, beim nächsten Mal dann auch mit dir, okay?

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