Alle Fotos stammen von Ralph Galler
Das Schwitzen in Freiburg ging an diesem Samstagabend in die nächste Runde: Dieses Mal waren The Baboon Show im Crash zu Gast und wer die schwedische Combo schon mal live gesehen hat, der weiß, was für ein Konzert-Hochkaräter da im Anmarsch war. Also ab in den Sportgitarren-Keller unseres Vertrauens.
Los ging es mit N.T.Ä. aus Saarbrücken, die ich tatsächlich zum ersten Mal live gesehen habe, obwohl sich das Trio schon das eine oder andere Mal durch die Breisgau-Metropole bewegt hat. Das Trio um Sängerin/Bassistin Nadine lässt sich musikalisch in die Schublade Bambix/The Distillers (die alten Platten) einordnen, was sie mit dem Cover-Song „I Am A Revenant“ unter Beweis stellten. Der Song reihte sich nahtlos ins eigene Repertoire der Band ein und das Publikum geriet schon sehr gut in Fahrt bei den schnellen Punkrock-Songs. Neben der kratzigen Stimme und den flinken Händen an der Gitarre sticht bei N.T.Ä. vor allem auch der Drummer heraus, der sein Instrument mit voller Wucht durch das Set peitschte, parallel noch Backing-Vocals einbrachte und quasi keinen hörbaren Fehler produzierte. Das machte nicht nur beim Hören Spaß, sondern auch beim Zuschauen. Guter Opener!
Weiter ging es im sechsten Gang auf der Überholspur ohne funktionierende Bremsen. The Baboon Show enterten die Bühne und im Publikum gab es kein Halten mehr. Der Altersdurchschnitt lag an diesem Abend irgendwo zwischen 13 und 60, doch im Feiern gab es kaum Unterschiede: Es wurde vom ersten Akkord weg getanzt und gesungen. Teilweise war der Gesang der Fans so laut, dass ich die Band fast nicht mehr hören konnte. Das habe ich so in meinen zwanzig Jahren Crash-Konzerte-besuchen nur selten erlebt und wenn dann eher mal bei einem einzelnen Song wie z. B. „Gotta Go“ von Agnostic Front (Werbeblock: Die sind am 12. August wieder zu Gast, schau da vorbei!), aber nicht quer durch das ganze Set. Das war wirklich beeindruckend, wird einer Show des Quartetts aber auch gerecht. Für mich gehören The Baboon Show zu den besten Live-Bands da draußen, denn jedes Mal vergisst man für ca. eine Stunde alles und ist von der Show gefesselt. Sängerin Cecilia fegte wie gehabt über die Bühne, sang, tanzte und wechselte natürlich auch ihr Outfit ein paar Mal. Die Gitarren-Abteilung jagte dazu ein Rock’n’Roll Riff nach dem anderen raus und Drummer Niclas hielt den ganzen Laden straight zusammen. Auf der Setlist standen an diesem Abend – wie sollte es anders sein – ein Best-Of aus über 20 Jahren mit „Me, Myself and I“, „Same Old Story“, „Class War“, „God Bless You All“ und vielen mehr. Mit „Could You Be It“ und „Be A Baboon“ fanden natürlich auch neue Tracks den Weg ins Crash. Die Liste war deutlich länger und auch für einige Zugaben wurde sich Zeit genommen, bevor „Radio Rebelde“ das Ende einläutete. Ein Abend der Superlativen ging zu Ende und das Outro von Tina Turner fasst diesen Samstagabend am besten zusammen: (Simply) The Best.
Auch hier gibts ein Video der ganzen Show auf dem Youtube-Kanal von ad acta, falls ihr das Konzert verpasst habt: