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Reingehört: Choked By Gum – Gegen Alle

Heute stellen wir uns einer fast unlösbaren Aufgabe, denn wir haben hier sieben nagelneue Songs der Freiburger Band Choked By Gum vor der Nase. Wer das Quartett schon mal live gesehen hat und vermutlich auch daran verzweifelte, ein scharfes Foto von Frontmann Daniel zu machen, weiß, welche Energielawine einen überrollt. Wie sollen im „sterilen“ Studio aufgenommene Songs da mithalten können?

Gleich mit dem ersten Drumschlägen und Basstönen gab es die Antwort auf meine Frage: Roh, laut und schnell ist hier die Devise! „Gegen Alle“ ist dabei der perfekte Opener und Namensgeber für die neue EP, denn man möchte nach 30 Sekunden „Ich gegen alle“ mit gestreckter Faust mitgröhlen, und siehe da: Das Live-Feeling findet auch in den Aufnahmen seinen Platz. Das Wörtchen „roh“ war übrigens nicht nur auf die allgemeine Aufnahme bezogen – eine Hochglanz-Produktion wäre hier komplett fehl am Platz – sondern auch auf die kratzige Stimme am Mikro. Witzigerweise habe ich Choked by Gum schon zwei bis drei Mal live gesehen, allerdings immer in einem Umfeld, wo die Vocals nicht gut verständlich waren: Das ist also quasi eine kleine Premiere für mich und die Kraft und Geschwindigkeit, mit denen Daniel einem die Worte um die Ohren schmeißt, passt super ins Bild und macht Bock!

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Inhaltlich beweist die Band bei „Gott ist ein Punk“ Humor, traut sich aber natürlich auch, ernste Themen anzusprechen. Auf der Instrumenten-Seite versteht hier auch eindeutig jeder, was er macht, und so überraschen die Songs auch immer mal wieder mit Parts fernab des schnellen (Street-)Punk, die so nicht vorhersehbar sind. „Lizard People“ und „Mollies“ sind so Beispiele dafür. Auch „10 Jahre Schlaf“ überrascht mit Trompete, ohne dass wir hier im Offbeat-Sumpf untergehen.

Was ich noch nicht erwähnt habe: Die Band ist auf Deutsch und Englisch unterwegs, was mich zu meinem Lieblingssong der Platte bringt: „Borderland“. Die Nummer geht nur nach vorne, kennt keine Bremse und verbindet rotzige Vocals mit schönen Melodien. So muss das!

What else to say? Die sieben Songs ziehen ruckzuck an einem vorbei, wie sollte es auch anders sein, wenn die Tracks nur selten die Drei-Minuten-Marke erreichen. Ansonsten freue ich mich, dass ich beim nächsten Konzert der Band dann auch mal die Songs kenne. Das findet übrigens schon am 4. Oktober im Ruefetto statt, denn dort wird die EP offiziell veröffentlicht. Also schaut vorbei!

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