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Comeback Kid im Substage Karlsruhe

Uff, ein Konzert am Donnerstag und dann noch in Karlsruhe? Damn, der Gedanke selbst zeigt, dass ich älter werde, aber wenn man sich das Lineup des Abends im Substage ansah, nickte man zufrieden und sagte sich: Lohnt sich!

Auf dem Plan stand feinster punkrock-lastiger Hardcore von Comeback Kid zusammen mit den fetzigen Kapellen Modern Hell, A Wilhelm Scream und Strike Anywhere. Naja – Fast. Modern Hell mussten krankheitsbedingt leider ausfallen, sodass die Band von A Wilhelm Scream den Anfang machte. Das letzte und einzige Mal habe ich die Band beim Lucky Booking Fest 2016 in Freiburg gesehen und nach den ersten paar Songs war mir direkt wieder klar, weshalb ich sie so gefeiert hatte: Punkrock direkt in die Fresse mit einer geschmeidigen Portion Two-Step. Die wilden Sprünge auf der Bühne sind zwar weniger geworden, aber die Bühnenpräsenz von Sänger Nuno ist unverändert direkt am Publikum und voller Energie.

Nach einem flotten Change Over standen schon Strike Anywhere auf den Brettern, die einzige Band, die mir bisher unbekannt war, aber mit hohen Erwartungen bei dem Sahne-Lineup. Mit Power ging es definitiv los und direkt rein in die Crowd mit Singalongs und Gangshouts. Noice, aber der nächste Song ebenso. Danach nochmal was Ähnliches… Hmm.. Sorry Fans, ganz holte es mich nicht ab. Keine Frage, die Musik fetzte, ging politisch mehr in die Tiefe, aber am Ende holte sie mich nicht vollends ab. Selbst ein kleines Standortwechsel, zum Check, ob es am Sound lag, änderte nix. Apropos Sound, der war sehr schön knackig gemischt und nur am Rand der Venue bzw. hinter den Substage-Säulen etwas Matsch. Gegen Ende des Sets kamen doch noch einige Songs mehr, die meine Nackenmuskulatur in Bewegung brachten. Die Banger halt zum Ende, wa?!

Pinkelpause, Refill der Krawall-Brause und ab ging’s für Comeback Kid. 10 Jahre ist es her, seitdem ich Comeback Kid nur noch in Untis im Moshpit beim Happiness Festival erlebt habe (Sorry, damals hatte ich noch null Gefühl für Awareness) und die ersten Songs sind wie meine Anekdote… nicht so der Bringer. False Idols Fall wird zwar gefeiert und geht direkt in die Nostalgie-Schiene, aber der Sound ist eher noch auf eine leere Halle abgemischt. Das änderte sich aber schlagartig ab dem dritten Song „Heavy Steps“, der wie eine Rakete zündete. Nicht nur der Sound passte seitdem, auch das Set war eine grandiose Mischung aus alten Bangern und neuen Blasts. Geiler Sound und gute Songs – was fehlt? Richtig, Stagedives! Und kaum wurden diese von Andrew Neufeld gefordert, fielen die Leute von der Bühne wie aktuell das Laub von den Bäumen. Der Rest ist Moshpit-Geschichte.

So geht es gut eine Stunde: Banger und Stage Dives, Moshpit und Two-steps. Was wünscht man sich mehr von einem Hardcore-Konzert!?

Zugabe gab es keine, aber das passt zum Konzept, denn sind wir nicht inzwischen zu alt für den Shit? Bringt uns die Hits und macht keinen Fake-Abgang.

Wie ihr sicher schon vermutet habt, war der Abend ein voller Erfolg, was nur von der Tatsache, dass es ein Donnerstag war, getrübt wurde. An den beiden folgenden Abenden wäre das Substage bei diesem Lineup sicher aus allen Nähten geplatzt. Die Show hat zwar keinen vollkommenen Abriss gemacht, aber alle, die nicht dabei waren, haben definitiv was verpasst. Lasst die FOMO kicken!

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